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Neu: Dezentrales heimatnahes Wohnheim eingeweiht

Alle Beteiligten haben an einem Strang gezogen und in Vogt etwas Besonderes geschaffen: Zum ersten Mal hat die Stiftung Liebenau in einer ländlichen Gemeinde außerhalb ihres Stammsitzes ein sozialtherapeutisches Wohnheim für Menschen mit einer geistigen Behinderung und einem besonders hohen Betreuungsbedarf errichtet. Diese dezentralen Strukturen sollen ihnen mehr Teilhabe ermöglichen und ihnen eine langfristige Perspektive in ihrer Heimatregion geben. Mitte Mai wurde das neue Wohnheim St. Helena in Vogt eingeweiht.

Kreatives Arbeiten hat einen hohen Stellenwert im Haus St. Helena. Deshalb durften die Festgäste ein Stück Zaun aus Schwartenbrettern bemalen. Den Anfang machten die beiden Geschäftsführer der Liebenau Kliniken, Sebastian Schlaich und Irmgard Möhrle-Schmäh (vorne). Unterstützt wurden sie von (v.l.) Heimleiter Werner Klinger, Pfarrer Edgar Briemle, Vorstand Dr. Markus Nachbaur, Jörg Urbaniak vom Landratsamt Ravensburg, Hausleiter Holger Trebitscher, Alfons Ummenhofer (Stellvertretender Heimleiter) und Bürgermeister Peter Smigoc.

So sieht es aus: Das neue sozialtherapeutische Wohnheim St. Helena in Vogt.

Bewohner fühlen sich wohl

Die wichtigste Botschaft dieser Feierstunde bringt ein Bewohner in einem spontanen Grußwort so auf den Punkt: „Mir gefällt’s gut, ich bin zufrieden – auch mit dem Koch“, sagt der junge Mann zu den Festgästen, während ihm ein freudiges Strahlen über das Gesicht huscht. Er ist einer von 24 Menschen, die seit Januar 2019 im Haus St. Helena in Vogt wohnen und hier auch tagsüber betreut und gefördert werden.

 

Flexible Abläufe möglich

Genau darin steckt eine Besonderheit dieses Hauses: Im Erdgeschoss befinden sich Räume für die tagesstrukturierende Betreuung. In den beiden baugleichen Obergeschossen befinden sich jeweils zwei Sechser-Wohneinheiten mit zentral gelegenen Koch-, Ess- und Wohnbereichen. Normalerweise sind diese Bereiche getrennt. „Es ist nicht selbstverständlich, dass sich die Förderstätte unter dem Dach des Wohnhauses befindet“, erläutert Heimleiter Werner Klinger. Behinderungen seien aber vielfältig, und entsprechend unterschiedlich seien die Bedürfnisse. „Wir müssen deshalb flexibel reagieren können.“ Dies sei hier möglich.

 

Immer zu 100 Prozent Mensch

„Die Ausnahme wird hier in Vogt zum Vorteil“, erklärt Dr. Markus Nachbaur, Vorstand der Stiftung Liebenau, zu dieser Besonderheit und fügt hinzu: „Die Menschen sind so individuell wie sie sind, aber immer zu 100 Prozent Mensch.“ Die ersten Monate haben gezeigt, dass das Zusammenleben hier in Vogt gut gelingen kann. „Vogt ist ein Ort von gut gelebter Inklusion“, sagt Nachbaur. Er dankt allen, die einen Anteil an diesem Schritt der Inklusion haben – den Nachbarn ebenso wie der Gemeinde und den Mitarbeitern der Stiftung Liebenau. 

 

Dritte Einrichtung in Vogt

Die Baukosten belaufen sich auf rund 4,8 Millionen Euro. Das Ministerium für Soziales und Integration unterstützte das Projekt mit einem Zuschuss in Höhe von rund 1,42 Millionen Euro aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) förderte das Heim mit 100.000 Euro. Die Stiftung Liebenau betreibt bereits sozialtherapeutische Wohnheime am Stammsitz in Meckenbeuren und in Stuttgart.  „Wir sind dankbar für die Offenheit der Gemeinde Vogt, hier einen Ort zu finden, an dem wir dieses Haus bauen konnten“, bekräftigt Irmgard Möhrle-Schmäh, Geschäftsführerin der Liebenau Kliniken. Nach den „Lebensräumen für Jung und Alt“ und dem Altenpflegeheim St. Antonius ist dieses Wohnheim die dritte Einrichtung der Stiftung Liebenau in Vogt.

 

Getragen von einem guten Geist

„Dieses Haus wird bewohnt von Menschen, denen wir gerne Wohnraum in unserer Gemeinde bieten“, erklärt Bürgermeister Peter Smigoc.  Er betont, dass alle Gespräche von Anfang an von einem guten Geist und von gegenseitigem Vertrauen getragen waren. Smigoc bezeichnet das neue Wohnheim als einen bedeutenden Baustein der gemeindlichen Infrastruktur. Menschen, die Betreuung und Förderung brauchen, erhielten dadurch ein Zuhause im ländlichen Raum. Der Bürgermeister heißt die Bewohner herzlich willkommen: „Wir freuen uns auf ein gutes Miteinander.“

 

Nähe zu Angehörigen

Einen weiteren Aspekt spricht Jörg Urbaniak, Co-Dezernent Soziales im Landratsamt Ravensburg, an: „Das Leben nahe dem heimatlichen sozialen Umfeld erlaubt den Menschen mit Behinderungen einen kontinuierlichen Kontakt mit Angehörigen und anderen Bezugspersonen. Emotionale Bindungen können auf diese Weise erhalten und gepflegt werden“, sagt er. Der Vogter Pfarrer Edgar Briemle weiht die neuen Räumlichkeiten und biettet Gott um seinen Segen für das Haus und für die Menschen, die hier wohnen, arbeiten und ein- und ausgehen.

 

 

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