Mehr Aufmerksamkeit gefordert
In der Wohngruppe Barbara 02 im Fachzentrum Hegenberg der Stiftung Liebenau leben junge Menschen zwischen 14 und 23 Jahren mit schweren geistigen Behinderungen. Die meisten besuchen die Don-Bosco-Schule des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ). Das schulische Angebot ist noch stark reduziert, auch wenn die Schule wieder teilweise geöffnet ist. Marie-Luise Kopp, Auszubildende zur Heilpädagogin, schildert, dass dadurch ein zentraler Teil der Struktur wegfällt. Die jungen Menschen seien nicht ausgelastet, benötigen von Tag zu Tag spürbar mehr Aufmerksamkeit. Auch, dass sie ihre Familien nicht sehen dürfen, verunsichert sie. Video-Schalten sind für einige keine Alternative. Manche erkennen zwar die Stimmen, aber nicht die Gesichter.
Sinnesreize werden geboten
Die Mitarbeiter fangen dies ab mit den veränderten Strukturen in der Wohngruppe: Wichtige Eckpunkte sind die Mahlzeiten: Frühstück, Mittag- und Abendessen werden in der Gruppe frisch zubereitet oder gekocht. Beim Kochen sind die Jugendlichen mit allen Sinnen dabei: schauen, riechen, schmecken. Auch geregelte Pausenzeiten sind wichtig. Einige Jugendliche brauchen Aufenthalte im Snoezelen-Raum oder Stimulationen auf dem Wasserklangbett, damit sie einen ruhigen Schlaf finden.
Kreatives zwischendurch
Zwischendurch bleibt auch Zeit für gemeinsame kreative Aktivitäten. Mit dem bunten Banner, das die Bewohner zusammen mit Marie-Luise Kopp gemalt haben und das am Zaun von Barbara 02 hängt, erinnern sie an Verhaltensregeln und daran, dass es besser ist, zuhause zu bleiben.