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Erfolgreiches Modellprojekt: Aulendorfer Lernwerkstatt verabschiedet sich

AULENDORF – Die Lernwerkstatt Aulendorf – ein von mehreren Partnern betriebenes Projekt zur beruflichen Integration von Geflüchteten – schließt zum Ende des Jahres mit Ablauf der EU-Förderung seine Pforten. Die Bilanz der Beteiligten, darunter die Stadt Aulendorf und das Berufsbildungswerk (BBW) der Stiftung Liebenau, fällt durchweg positiv aus.

Lernwerkstatt Aulendorf verabschiedet sich

Feierten in der Aulendorfer Lernwerkstatt den Abschluss eines gelungenen Projektes (von links): Herbert Lüdtke, Geschäftsführer Liebenau Berufsbildungswerk, Bürgermeister Matthias Burth, Sabrina Nestvogel (Caritas), Monika Kordula (Liebenau Berufsbildungswerk), Ursula Huber (Jobcenter), Viktor Schramm (Helferkreis Asyl) sowie die beiden Lernwerkstatt-Teilnehmer Dlovan Jamil und Sufian Badel. Deren Kursleiter Ulrike Ahlfänger und Achim Bernhard (vorne) testen die neuen Liegeschaukeln – made in Lernwerkstatt.

Von einem breiten Netzwerk getragen
Das auf zwei Jahre angelegte Vorzeigeprojekt war im Februar 2018 gestartet. Im Auftrag des Jobcenters Ravensburg machte das BBW dort geflüchtete Menschen mit Sprachunterricht, Bewerbungstraining und der Vermittlung fachpraktischer Fähigkeiten – insbesondere in den Berufsbereichen Farbe, Holz und Metall – fit für den Arbeitsmarkt. Das Besondere daran: Die Lernwerkstatt wurde von einem breiten Netzwerk getragen.

EU als Hauptfinanzier
Und so dankte Aulendorfs Bürgermeister Matthias Burth dann zum Abschluss auch allen beteiligten Partnern: dem BBW, dem Jobcenter, dem Integrationsdienst der Caritas und insbesondere auch dem örtlichen Helferkreis Asyl, von dem die Initiative zur Einrichtung der Lernwerkstatt einst ausgegangen war. Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), der Stadt Aulendorf und des Zweckerfüllungsfonds Flüchtlingshilfe der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Vorzeigeprojekt mit Strahlkraft
„Das war eine tolle Geschichte für uns in Aulendorf“, sagte der Rathauschef über ein „einzigartiges Projekt“, das nicht nur in der eigenen Gemeinde für Gesprächsstoff gesorgt habe. So erinnerten Burth und auch BBW-Geschäftsführer Herbert Lüdtke an den letztjährigen Besuch einer Delegation aus Schweden, die sich vor Ort über die Lernwerkstatt informiert hatte.

„Gerne mitgemacht“
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit bekomme das Thema Flucht angesichts der Geschichte von Jesus eine besondere Bedeutung, betonte  Lüdtke und verwies auf das vielfältige Engagement der Stiftung Liebenau für geflüchtete Menschen. Arbeit sei ein wesentliches Element für Integration, weshalb man im Berufsbildungswerk zum Beispiel schon seit mehreren Jahren spezielle Berufsvorbereitungsklassen für junge Flüchtlinge ohne Deutschkenntnisse anbiete – und sein Know-how eben nun auch in die Lernwerkstatt mit eingebracht habe: „Da haben wir gerne mitgemacht.“ 

Gute Vermittlungsquote
Aus dem Modellprojekt wurde eine Erfolgsgeschichte. Insgesamt  60 Teilnehmende mit den unterschiedlichsten Nationalitäten – die meisten davon syrische Kriegsflüchtlinge – absolvierten die sechsmonatige Integrationsmaßnahme. Das Ergebnis: 30 Absolventen der Lernwerkstatt haben bereits eine Beschäftigung gefunden – sei es eine Arbeitsstelle, einen Ausbildungsplatz oder  eine Anschlussmaßnahme. Angesichts der zum Teil enormen Sprachbarrieren und spürbaren Auswirkungen der oft traumatisierenden Kriegs- und Fluchterlebnisse bewertete die BBW-Projektverantwortliche Monika Kordula diese Vermittlungsquote als sehr gut und lobte das stets „gute Miteinander“ der ganz unterschiedlichen Teilnehmenden.    

Den Jobeinstieg im Blick
Zwei aus der letzten Kursgruppe sind Sufian Badel, 23 Jahre alt, aus dem Irak und der 18-jährige Syrer Dlovan Jamil. Sie bewerben sich mit den Erfahrungen und Kenntnissen aus der Lernwerkstatt im Gepäck nun um einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Und ihre beiden Kursleiter Achim Bernhard und Ulrike Ahlfänger wechseln ins BBW nach Ravensburg und kümmern sich dort künftig als Ausbilder in der Berufsvorbereitung beziehungsweise als Stütz- und Förderlehrerin um Jugendliche mit besonderem Teilhabebedarf.

 

 

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