Begegnungen pur
Ein lauschiger Platz im Schatten großer Bäume, das Plätschern des Bodensees im Hintergrund: Einige Riesenkisten mit Lego- und Duplo-Steinen reihen sich auf dem Tisch. Bunte Farben schimmern daraus hervor. Das typische Klappern von Legos ist zu hören, Kinderstimmen sind zu vernehmen, und das vorsichtige Klopfen eines Hammers. Mehrere Lego-Rampen entstehen unter den Händen der Anwesenden. Meistens sind es Kinder und Jugendliche, die hier aktiv sind. Franz Völk, Mitarbeiter der Stiftung Liebenau, hilft bei der Tätigkeit, die offensichtlich Spaß macht und dazu noch sinnvolle und witzige Produkte hervorbringt: „Die Lego-Rampen sollen dabei helfen, kleinere Barrieren zu überwinden“, so der Rampen-Profi Völk.
Mit Lego-Rampen gegen Barrieren
Einzelne Stufen, bis etwa zehn Zentimeter Höhe, können mit den bunten Gebilden überwunden werden. Jeder Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen wissen um die Häufigkeit solcher Hindernisse im öffentlichen Raum. Helfer Samuel Anspach von der Evangelischen Jugend Überlingen-Stockach (EJÜS) und Franz Völk haben alle Hände voll zu tun und verteilen unter anderem den Klebstoff auf die einzelnen Lagen, damit die Rampen gut zusammenhalten. Immer wieder müssen sie für Nachschub sorgen und die entstehenden Rampen überprüfen. Auch hier zeigt sich: Im Team geht alles leichter. Einige fertige Rampen werden den Anwesenden vorgeführt, die über die einfache Lösung staunen. Wer wollte, konnte seine Rampe mit nach Hause nehmen. Ein Junge konnte sein Glück nicht fassen: „Ich spiele so gerne Lego,“ meinte er zu seinem Souvenir, das Zuhause weiteren Spaß liefern wird.
Beim Graffiti kann jeder mitmachen
Gleich nebenan sind Malerinnen und Maler aktiv. Töpfe mit den Farben türkis, gelb und orange sowie einige Pinsel stehen bereit. Die Aktiven sind in weißen, dünnen Overalls zum Schutz vor zu viel Farbe eingepackt. Immer wieder übernehmen andere Personen die Pinsel und die kreative Arbeit. Das fertige rund 1,50 auf 3,30 Meter große Banner wird demnächst das Musik-Video für das Inklusionslied zur Landesgartenschau schmücken. Ins Auge sticht darauf die Kernaussage „WIR“, die in der Mitte prangt, flankiert von „ICH“, „DU“, „ER“, „SIE“. Grafiker Andreas Sisic hat die Vorlage entworfen und übernahm auch die Vollendung des Banners. Julia Schnurr, Bezirksjugendreferentin der EJÜS, die bei den Aktionen Kooperationspartner war, zeigt sich begeistert vom Resultat und will das Banner auch bei einem der nächsten Jugendgottesdienste zeigen.
Tue Schönes und berichte darüber
Plötzlich steigt die Aufregung am Platz. „Wir sind live, wir sind live,“ ist die Stimme von Nils Pasternak, Koordinator der Inklusiven Landesgartenschau zu hören. Über das bunte Treiben rund um den Landkreispavillon vom Bodenseekreis wird auch die Öffentlichkeit informiert. Eigens mit kurzen Schulungen fitgemachte Inklusions-Reporter sind unterwegs, die Bilder und Inhalte auf dem Instagram-Kanal „IdeenVescher“ posten. Einer der Reporter ist Jens Haug, der von der Stiftung Liebenau begleitet wird. Er interviewt einige der Aktiven und befragt sie zum Hintergrund der Aktionen und zu ihrem Engagement. Sein Grinsen nach den gelungenen Interviews kann kaum breiter sein. „Das macht richtig Spaß“, meint er. Hören wird man noch öfter von ihm. Die Fortsetzung auf der Inklusiven Landesgartenschau Überlingen folgt.