Die Teilnehmer des Workshops finden über das kreative Schreiben eine Möglichkeit, um die Themen, die sie bewegen, ihre Ansichten, Einstellungen und Erfahrungen zu kommunizieren und dadurch Einblicke in ihre Lebenswelten zu ermöglichen. So war dann auch ein Thema, die eigenen Gefühle zu beschreiben. Dabei gibt es kein richtig oder falsch. Beim anschließenden Vortragen der eigenen Texte gehörten lachen und weinen ebenso dazu, wie der Stolz, seine eigenen Worte gefunden zu haben. Wer nicht selbst schreiben konnte, erhielt Schreibassistenz vom pädagogischen Fachdienst und der Referentin.
Den Menschen eine Stimme geben
Die Diplom-Psychologin Sabine Feldwieser leistete Pionierarbeit, als sie vor über 20 Jahren begann, Menschen mit geistigen Behinderungen zum Schreiben zu animieren und ihnen so eine Stimme zu verleihen. „Das ist politische Arbeit, wenn diese Menschen die Möglichkeit bekommen, gehört zu werden“, so Feldwieser. Sie gibt Anregungen, um den Gedanken freien Lauf zu lassen und diese ernst zu nehmen. Denn viele Menschen mit kognitiven Einschränkungen seien intellektuell unterfordert. Dabei stecke so viel Potenzial in jedem Einzelnen, das es zu fördern gelte.
Kreativität und Selbstausdruck
Ziel des kreativen Schreibens ist deswegen auch, Menschen in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken und deutlich zu machen, dass sie mit ihren Kompetenzen wahrgenommen werden. Sie erhalten damit in der Gesellschaft Aufmerksamkeit und Beachtung. Gefördert wurde die Schreibwerkstatt durch Aktion Mensch.