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Mehr als 50 Berufe stehen zur Wahl

Eine gute Arbeit zu haben – das gilt als Türöffner zur gesellschaftlichen Teilhabe. Das Berufsbildungswerk (BBW) der Stiftung Liebenau sieht sich dabei als „Inklusionsschlüssel“ für Menschen mit besonderem Förderbedarf. Denn eine abgeschlossene Ausbildung ist nach wie vor die beste Grundlage für eine dauerhafte Teilhabe am Arbeitsmarkt. Im BBW stehen dafür über 50 Berufe zur Wahl – darunter zwei ganz neue.

Das Bild zeigt eine Alltagsbetreuerin

Einer von über 50 anerkannten Ausbildungsberufen im Berufsbildungswerk der Stiftung Liebenau: Alltagsbetreuerinnen machen hilfs- und pflegebedürftigen Menschen das Leben leichter.

„Ab jetzt: Zukunft!“ Diesem Motto entsprechend, gibt es im BBW für wohl fast jeden Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf eine Ausbildung, die seinen Fähigkeiten und Interessen entspricht – und ihm gute Chancen für den Einstieg in den Arbeitsmarkt bietet. Mehr als 50 Berufe umfasst das aktuelle Ausbildungsangebot: von A wie Altenpflegehelfer/-in bis Z wie Zimmerer/-in.

Praxisnahe Ausbildung, ideales Lernumfeld
In modernen Werkstätten und Ausbildungsräumen des Berufsbildungswerks sowie in Partnerbetrieben lernen die vornehmlich jungen Menschen alles für den späteren Job. Dabei unterstützen sie erfahrene Ausbilder, Erzieher, Psychologen und Sozialpädagogen mit viel Geduld und Know-how. Und in den BBW-eigenen Sonderberufsschulen in Ravensburg und Ulm finden die Azubis auch beim theoretischen Unterricht ein ideales Lernumfeld vor – egal ob sie eine Lernbehinderung, eine Autismus-Spektrum-Störung, ADHS oder eine sonstige psychische oder soziale Benachteiligung mitbringen.

Verzahnte Ausbildung
Berufsübergreifend fest in das BBW-Angebot integriert sind die sogenannte Verzahnte Ausbildung mit Betrieben (VAmB) oder auch die Maßnahme „RAZ integrativ“. Dabei absolvieren die Jugendlichen große Teile ihrer Ausbildung in externen Partnerbetrieben und machen dort wichtige betriebliche Praxiserfahrungen.

Immer am Puls des Arbeitsmarktes
Bei den Berufen stehen sowohl klassische Handwerkerberufe wie Schreiner und Maurer oder Dauerbrenner wie die Hauswirtschaft zur Wahl, als auch Ausbildungen im IT-, Logistik- und Bürobereich, in der Gastronomie oder im Verkauf. Im Laufe der Zeit wurden die einzelnen Berufe modernisiert und den jeweils aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes angepasst. Manche sind aufgrund mangelnder Nachfrage ganz verschwunden, und immer wieder kommen neue Ausbildungsgänge hinzu.

Neu: Ausbildung in der Gebäudereinigung
So werden seit dem vergangenen Jahr im Ravensburger BBW angehende Fachpraktiker für Gebäudereiniger ausgebildet. Sie säubern Innenräume, Fassaden und Fenster von Gebäuden und sorgen für die Reinigung umliegender Flächen – mit Einsatz von verschiedensten Maschinen und Arbeitsgeräten. Gefragt sind unter anderem handwerkliches Geschick und Sorgfalt. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Grund für die Aufnahme in die BBW-Berufsliste: Immer mehr Männer interessieren sich für eine Dienstleistungstätigkeit innerhalb der Hauswirtschaft, wie Manfred Haas, Leiter der BBW-Abteilung Bildung und Arbeit, berichtet: „Und mit der Ausbildung in der Gebäudereinigung können wir hier eine weitere berufliche Alternative anbieten.“

Soziale Ader? Alltagsbetreuer gesucht
Während die vier Gebäudereiniger-Azubis der ersten Stunde demnächst schon ins zweite Lehrjahr kommen, steht ein weiterer neuer Ausbildungsberuf gerade in den Startlöchern: So feiert im nächsten Schuljahr 2018/2019 an der Max-Gutknecht-Schule des BBW in Ulm die Ausbildung in der Alltagsbetreuung ihre Premiere. Alltagsbetreuerinnen und -betreuer unterstützen hilfs- und pflegebedürftige Menschen: bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, im Haushalt, bei Einkäufen, als Begleiter bei Arztterminen oder Behördengängen, bei Freizeitaktivitäten oder einfach als vertrauensvoller Gesprächspartner.

Hilfsbedürftige Menschen unterstützen
„Dabei geht es bei diesem Beruf weniger um die Pflege dieser Personen, sondern mehr um ein Sich-Kümmern, um ein Da-Sein, aber natürlich auch um die Erledigung von individuellen Anliegen und alltäglichen Aufgaben im persönlichen Umfeld“, betont Schulleiter Roland Groner. „Die Ausbildung richtet sich deshalb vor allem an Menschen, für die eine Pflegehelfertätigkeit (noch) nicht in Frage kommt.“ So wird auch ein Hauptschulabschluss nicht vorausgesetzt. Einen gleichgestellten Abschluss erhalten die Absolventen dann aber mit ihrer staatlichen Anerkennung nach Ende der zweijährigen Ausbildung. Während dieser besuchen die Azubis an zwei Tagen in der Woche die Max-Gutknecht-Schule. Und an drei Tagen machen sie ein Praktikum in einer Pflegeeinrichtung – zum Beispiel in der Alten- oder Behindertenhilfe oder in der Krankenpflege.

 

Der Text in Leichter Sprache ist geprüft von der Prüfer-Gruppe der Stiftung Liebenau Teilhabe.

 

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