Der Film wurde zusammen mit zahlreichen Unterlagen im Rahmen der Heimlernphase produziert. „Wir haben uns viel Mühe gegeben, die Materialien für den fachpraktischen Unterricht einfach und leicht zugänglich zu machen“, erläutert Ausbilder Manfred Lieb. Von ihm stammt auch das Drehbuch zum Lehrfilm.Der Medienpädagoge Olaf Schrader sieht einen weiteren Lerneffekt durch die eigene Erstellung von Lehr- und Lernmaterialien: „Die TeilnehmerInnen lernen, vor der Kamera zu agieren, mit Medientechnik umzugehen und Inhalte so klar, kompakt und deutlich wie möglich rüberzubringen. Lehrfilme sind zudem eine tolle Ergänzung zu schriftlichen Unterlagen. Anleitungsfilme kommen in Industrie und Handwerk auch stets zum Einsatz.“
Weitere Lehrfilme sind geplant
Das RAZ will ab Herbst noch weitere Lehrfilme in den anderen Ausbildungsabteilungen produzieren und dann nachhaltig auf der hauseigenen Lernplattform „ILIAS“ zur Verfügung stellen. Ziel ist es, dass die Auszubildenden zu jeder Zeit und von jedem Ort, Zugang auf die Lernplattform ILIAS haben und sie Ausbildungsinhalte, gestützt durch Lehrfilme, abrufen können. Somit ist dezentrales Lernen zeitlich und örtlich unabhängig möglich. Als nächstes ist ein Lehrfilm in der Küche geplant, denn Ausbilder Reinhard Klein hat beim beOnline-Wettbewerb ebenfalls einen Preis für seine Materialien und Aufgaben bekommen. Seine Auszubildenden mussten in Zeiten, als sie Corona-bedingt nicht ins RAZ durften, Rezepte zuhause umsetzen, fotografieren und von den Familienmitgliedern bewerten lassen. Damit wurde der sonst unmögliche praktische Unterricht pfiffig nach Hause verlegt. „Das Einkaufen, kochen und bewerten hatte auch einen sozialen Nebeneffekt: Dadurch blieben die Familienmitglieder unserer Azubis in Kontakt miteinander.“, meint Küchenmeister Reinhard Klein.
Froh, wieder vor Ort zu sein
Die Auszubildenden zum/zur Fachwerker/in Küche, Melissa Roth und Tom Klausner, die bei der Endausscheidung auch dabei waren, sind allerdings froh wieder im RAZ anwesend sein zu können und sagen dazu: „Oft haben unsere Geräte zu Hause nicht funktioniert. Die Anleitungen und Erklärungen vor Ort sind besser und verständlicher. Wir bekommen tolle Unterstützung von den Ausbilderinnen und Ausbildern. Deshalb sind wir froh, wieder vor Ort zu sein.“
Das Regionale Ausbildungszentrum Ulm, das zur Stiftung Liebenau gehört, bietet sechs Ausbildungsbereiche: Bäckerfachwerker/in, Verkaufshelfer/in, Fachpraktiker/in im Gastgewerbe, Fachpraktiker/in Küche, Fachpraktiker/in Hauswirtschaft und Fachwerker/in für Gebäude und Umweltdienstleistungen, dazu berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen wie BvB, KoBV und VAB. Aktuell sind noch Plätze frei.