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Seelsorge auch für Nicht-Christen?

MECKENBEUREN-LIEBENAU – Am Aschermittwoch beginnt für Christinnen und Christen die Fastenzeit, eine Zeit der Buße in Vorbereitung auf den Karfreitag und die Osternacht. Viele nehmen sich vor, in dieser Zeit auf etwas zu verzichten, wie Süßigkeiten oder auch das Handy, oft ohne den christlichen Ursprung zu kennen. Waren noch zu Beginn der siebziger Jahre fast alle Bürger in unserem Land Mitglied einer der beiden großen christlichen Kirchen, so hat sich das Bild in unserer Gesellschaft grundlegend verändert. Manuela Gerster und Florian Müller vom Pastoralen Dienst erläutern die Facetten ihrer Arbeit.

Fastenzeit, eine Zeit der Buße und des freiwilligen Verzichts.

Fastenzeit, eine Zeit der Buße und des freiwilligen Verzichts.

Vielfalt und Verschiedenheit

Es leben und arbeiten hier heute Menschen mit ganz unterschiedlichen ethnischen, kulturellen und religiösen Biografien zusammen. Wir dürfen dankbar dafür sein, diese Vielfalt und Verschiedenheit von Menschen zu erleben. Sie bereichern unser aller Leben und machen dieses bunt. Wir können auch feststellen, dass in vielen unserer Einrichtungen immer mehr Menschen, auch Menschen mit Assistenzbedarf keinen Bezug mehr zu einer Kirche haben. Eine religiöse, christliche Lebensgestaltung, die äußerlich durch Gottesdienstbesuch, gemeinsames Gebet und der Pflege christlicher Traditionen sichtbar wird, ist nicht mehr selbstverständlich.

 

Die Sinnfrage vereint

Was aber die Menschen trotz ihrer Verschiedenheit wiederum vereint, ist, dass eigentlich alle von den gleichen Lebensfragen begleitet werden. Die meisten Menschen stellen Fragen nach dem Sinn des Lebens, formulieren Vorstellungen von Glück und einem gelingenden Leben und sehen sich mit der Tatsache, dass unser Leben durch den Tod begrenzt ist, konfrontiert.

 

Willkommene Ansprechpartner

Wenn wir als katholische Seelsorger der Liebenau Teilhabe mit Bewohnern und Mitarbeitenden ins Gespräch kommen, dann werden wir natürlich vor allem als Vertreter der Institution Kirche wahrgenommen, denen manche eher mit Distanz begegnen. Anderen wiederum sind wir willkommene Ansprechpartner für ihre ganz persönlichen Glaubens- und Lebensfragen.

 

Jeder Mensch ist ein spirituell Suchender

Bei der Begleitung von Menschen mit Assistenzbedarf ist es für uns völlig unerheblich, ob und welcher Religion ein Mensch sich zugehörig fühlt. Denn fast jeder Mensch ist in irgendeiner Weise ein spirituell Suchender. Auch Menschen mit Assistenzbedarf besitzen „spirituelle Traumflügel“, artikulieren Sehnsüchte und Sinnfragen, Erwartungen an ihr Leben und Vorstellungen von Heilsein. Sie glauben, hoffen und lieben. Eine anfängliche Religiosität oder ein anfänglicher Glaube im weitesten Sinn sind schon dort vorhanden, wo jemand sich bedingungslos geliebt fühlt, letzten Gewissheiten vertraut und nach dem letzten Grund des Lebens fragt.

 

Wir begleiten Menschen

In der seelsorgerlichen Begleitung versuchen wir daher jedem Menschen mit Achtsamkeit, Feinfühligkeit, Behutsamkeit und Respekt vor seiner Persönlichkeit zu begegnen. Es ist nicht unser erstes Anliegen, Menschen zum Glauben der katholischen Kirche hinzuführen. Unser Kernanliegen ist vielmehr, die Menschen in ihren Sehnsüchten und Hoffnungen, ihren Sorgen und Ängsten zu begleiten. Und wir versuchen mit den Menschen Antworten auf ihre Lebensfragen zu suchen und zu finden. Dabei verzichten wir aber auch nicht darauf, unseren christlichen Glauben ins Spiel zu bringen und dessen Antworten auf die Lebensfragen anzubieten. Wir versuchen, den Menschen unsere religiösen Traditionen und deren Rituale zu erschließen und laden zum Mitfeiern ein.

 

Weitere Informationen zur Seelsorge in den Einrichtungen der Stiftung Liebenau finden Sie hier.

 

 

Inklusion ist bunt, vielfältig – und niemals langweilig. Wie lebendig Inklusion in der Stiftung Liebenau umgesetzt wird, lesen Sie in unserem Newsletter „Liebenau inklusiv“ > 

 


Pressekontakt:
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88074 Meckenbeuren 
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