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Viel Zeit und Einfühlung

MECKENBEUREN - Als Fachkrankenhaus gewährleistet die St. Lukas-Klinik der Stiftung Liebenau die medizinische Versorgung von Menschen mit geistigen oder mehrfachen Behinderungen aller Schweregrade und aller Altersstufen. Dr. Dorothea Ehrmann, leitende Oberärztin der Station Allgemeinmedizin und Pflege, berichtet über die anspruchsvolle Arbeit.

Dr. Dorothea Ehrmann ist in der St. Lukas-Klinik der Stiftung Liebenau für die Patienten da.

Dr. Dorothea Ehrmann ist in der St. Lukas-Klinik der Stiftung Liebenau für die Patienten da.

Fehlinterpretationen vermeiden

Geistige Behinderung beziehungsweise Intelligenzminderung ist keine Krankheit, aber überdurchschnittlich häufig mit zusätzlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, einer sehr hohen Prävalenz von psychischen Krankheiten, Mehrfachbehinderungen und spezifischen Erkrankungsrisiken beispielsweise bei speziellen Syndromen verbunden. Ein vorrangiges Problem stellt die besondere Ausdrucks- und Kommunikationsweise der betroffenen Menschen dar. Sie sind oft nicht in der Lage, Beschwerden zu formulieren oder gar konkret zum Ausdruck zu bringen sowie diese zu lokalisieren. Körperliche und seelische Beschwerden werden deshalb leicht fehlinterpretiert.

 

Aufbau von Vertrauen

Viele der Patientinnen und Patienten sind kaum kooperationsfähig. Sie zeigen Abwehrreaktionen aufgrund von Angst oder früheren traumatisierenden Erfahrungen oder wegen fehlender Einschätzung und Einsicht. Die Faktoren Zeit und Einfühlungsvermögen spielen bei uns in der St. Lukas-Klinik daher eine bedeutende Rolle: Wir bauen eine vertrauensvolle Beziehung auf. Eine belastende Sedierung mit drohenden Nebenwirkungen wie Schluckstörungen mit Aspirationen und erhöhter Sturzgefahr können dadurch oft verhindert werden. Kompliziertere, angstbesetzte Untersuchungen sind dagegen mitunter nur in Sedierung oder Narkose möglich.

 

Ambulant oder stationär

Reicht der ambulante Rahmen für das Gelingen von Diagnostik und Behandlung nicht aus, bietet sich ein besonderes stationäres Setting an. In unserer Fachklinik können wir dies dank unserer Kenntnisse und Erfahrung ganz individuell leisten. Die Herausforderung liegt darin, Symptome zu erkennen und einzuordnen. Wenn sich Patienten nicht mitteilen können, ist eine kritische Beobachtung angesagt. Wir müssen das Verhalten interpretieren, Auffälligkeiten wahrnehmen und auf Einschränkungen reagieren. Unser Vorgehen setzt einen geschärften Blick und viel Erfahrung voraus.

 

Pflege und Medizin: Hand in Hand

Die sehr individuelle intensive pflegerische Betreuung geht Hand in Hand mit der medizinischen Versorgung. Dies ist das Besondere an unserer Station für Allgemeinmedizin und Pflege. Führen die diagnostischen und therapeutischen Schritte zum Ziel, ist das eine Genugtuung für die Fachkräfte. Ganz im Interesse der Betroffenen.

 

 

Inklusion ist bunt, vielfältig – und niemals langweilig. Wie lebendig Inklusion in der Stiftung Liebenau umgesetzt wird, lesen Sie in unserem Newsletter „Liebenau inklusiv“ > 

 


Pressekontakt:
Stiftung Liebenau
Abteilung Kommunikation und Marketing
Siggenweilerstr. 11 
88074 Meckenbeuren 
Telefon +49 7542 10-1181
presse(at)stiftung-liebenau.de