Seitlich streichen für weitere Aufgabenfelder <>

Vom Praktikanten zum Einrichtungsleiter

Matthias Strobel ist mit 26 Jahren der jüngste Einrichtungsleiter in der Stiftung Liebenau. Im Interview erzählt er, wie er es in acht Jahren vom Praktikanten zum Leiter geschafft hat und warum er kein Anwalt geworden ist.

 

Matthias, du bist Leiter einer Einrichtung mit 70 Mitarbeitern und das mit 26 Jahren, wie wird man das?

  

In der elften Klasse habe ich ein Sozialpraktikum im Franziskuszentrum – ein Haus der Pflege in Friedrichshafen, absolviert. Es hört sich vielleicht etwas platt an, aber diese zwei Wochen haben mein Leben verändert. Für mich war damals klar, dass ich irgendwann einmal die Einrichtungsleitung eines Hauses übernehmen möchte, dabei wollte ich ursprünglich Anwalt werden.

 

  

Du bist dann bei der Stiftung Liebenau „hängen geblieben“, wenn man das so sagen darf?

 

Genau. Auch nach meinem Sozialpraktikum kam ich jede Woche als Nebenjobber ins Franziskuszentrum. Dort habe ich in den Wohngruppen geholfen, bei der Betreuung, aber auch mal in der Hauswirtschaft. Später habe ich hier dann auch meinen Zivildienst in der Tagespflege gemacht.

 

  

Danach hattest du dann anscheinend richtig Feuer gefangen. Es folgte ein Studium.

 

 In Villingen-Schwenningen habe ich schließlich Sozialwirtschaft an der Dualen Hochschule studiert. Die Praxissemester habe ich dabei allesamt in Häusern der Pflege bei der Stiftung Liebenau absolviert – im Haus St. Iris in Eriskirch und im Haus St. Konrad in Kressbronn und zwar in allen Bereichen: Hauswirtschaft, Verwaltung, Sozialdienst, Pflege und Betreuung.

 

 

 Seit Mai 2017 bist du nun Einrichtungsleiter. Ziel erreicht?

 

Es ist das, was ich immer werden wollte, aber jetzt gilt es diese Aufgabe natürlich auszufüllen. Meine Arbeitstage sind in jedem Fall sehr abwechslungsreich: Kontakt mit Bewohnern, mit Angehörigen, Austausch und Zusammenarbeit mit seinen Mitarbeitern aber auch Organisation und PC-Arbeit. Da bringt jeder Tag ganz besondere Momente.

 

  

Was möchtest du gerne noch erreichen?

 

Ich möchte Ansprechpartner sein, für die Bewohner, ihre Angehörigen und für mein Team. Immer eine offene Tür, immer ein offenes Ohr haben. Es gibt aber auch ganz konkrete Pläne, wie die Vernetzung mit den Gemeinden auszubauen oder ein Tanzcafé einzurichten. An Ideen mangelt es uns nicht.