Erfolgreiche Kooperation zwischen Berufsbildungswerk und zwei Betrieben in der Nähe von Oslo
„Gerade für junge Menschen mit einer Lernbehinderung ist es schwer, eigenständig einen Auslandsaufenthalt zu realisieren. Gleichzeitig wissen wir um die die positiven Auswirkungen von Auslandsaufenthalten und stellen einen großen Zuwachs an Selbstständigkeit und Motivation bei den Auszubildenden fest“, beschreibt Monika Kordula, Projektkoordinatorin, die Motivation des BBWs, sich im Programm Erasmus+ zu engagieren. Die Kontakte zu den beiden Schreinerbetrieben, die jährlich die Auszubildenden aus Ravensburg für das Praktikum aufnehmen, sind über einen ehemaligen Mitarbeiter des BBWs, der nach Norwegen ausgewandert ist, entstanden. Die seit Jahren bestehende Partnerschaft und der direkte Kontakt zu den aufnehmenden Betrieben ist maßgeblich für die hervorragende Qualität des Projekts und ermöglicht individuelle Absprachen.
Intensive Vorbereitung und Begleitung als Erfolgsfaktor
Neben einer intensiven Vorbereitung ist ein wichtiger Baustein für den Erfolg des Projekts die Entsendung der Auszubildenden in kleinen Gruppen. In der Regel werden 4 Auszubildende von einem Ausbilder begleitet. Zusätzlich engagieren sich die norwegischen Betriebe und betreuen die Auszubildenden sehr individuell. So werden z.B. für den nächsten Tag anstehende Aufgaben schon am Vortag besprochen. Das Personal in den beiden norwegischen Betrieben ist sehr international und deswegen ist teilweise eine Verständigung in deutscher Sprache möglich. Das macht es möglich, dass die Auszubilden an Projekten wie dem Bau einer Flughafentheke mitwirken oder eigenständig ein Weinregal erstellen.
Die positive Wirkung zeigt sich vielfältig
„Wir können auftretende Probleme besser lösen und wir sind offener für neue Aufgaben und mutiger neuen Herausforderungen gegenüber geworden“, so lautet ein Fazit der Auszubildenden. Auch haben die Auszubildenden fachlich viel hinzugelernt und sind persönlich gewachsen. Zwei der angehenden Schreiner sind im Januar 2018 ein zweites Mal für ein E+-gefördertes Praktikum in die norwegischen Betriebe zurückgekehrt – aber dieses Mal ohne Begleitung ihres Ausbilders.