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MdB Axel Müller (CDU) besucht das Berufsbildungswerk

RAVENSBURG – Der Bundestagsabgeordnete Axel Müller (CDU) war zu Besuch im Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW) in Ravensburg. Er informierte sich vor Ort über die aktuellen Entwicklungen in Sachen Berufsvorbereitung und Ausbildung für die gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen. Im Gespräch mit den BBW-Geschäftsführern Herbert Lüdtke und Christian Braun sowie der Psychologin Gabriele Schneider fragte der Politiker, der bei der Bundestagswahl für seine Partei im Landkreis Ravensburg kandidiert, nach den aktuellen Entwicklungen und Besonderheiten im BBW.

MdB Axel Müller mit den BBW-Geschäftsführern Herbert Lüdtke (links) und Christian Braun (rechts).

MdB Axel Müller mit den BBW-Geschäftsführern Herbert Lüdtke (links) und Christian Braun (rechts).

Axel Müller (rechts) zeigte sich im Gerspräch mit (von links) Christian Braun, Gabriele Schneider und Herbert Lüdtke sehr interessiert an den Erfolgen des BBW.

Axel Müller (rechts) zeigte sich im Gerspräch mit (von links) Christian Braun, Gabriele Schneider und Herbert Lüdtke sehr interessiert an den Erfolgen des BBW.

Impfen im BBW

Axel Müller steigt ins Gespräch ein mit der konkreten Nachfrage zu den aktuellen Pandemieregelungen vor Ort. „Wir als Bildungseinrichtung fallen in die vom Infektionsschutzgesetz genannten Bereiche und fragen aktuell den Impfstatus unserer Mitarbeitenden. Auch viele der Auszubildenden sind inzwischen geimpft. Geholfen haben hierbei auch vor Ort durchgeführte Impftage mit mobilen Impfteams. Darüber sind wir sehr dankbar, denn eine hohe Impfquote schützt den Einzelnen, uns alle und den laufenden Betrieb unsere Einrichtung,“ beschreibt Braun die aktuelle Situation. Müller bedankt sich für die Informationen, die während der Pandemie sein Büro erreicht haben – auch über die kritischen Anmerkungen aus dem BBW. Gerade so sei es überhaupt erst möglich gewesen, die politischen Pakete anzupassen und trotz der Schnelligkeit möglichst nah am betrieblichen und schulischen Alltag Lösungen auf den Weg zu bringen.

 

Unsere Zukunft ist digitalwie steht es mit der Digitalisierung im BBW?

Geschäftsführer Christian Braun beschreibt die Pandemie und die damit einhergehenden Herausforderungen als „eine besondere Zeit, die hinter dem BBW liegt“. „Das Wichtigste für uns war es mit den jungen Menschen in Kontakt zu bleiben, damit niemand verloren geht.“ In diesem Zuge war die Digitalisierung wichtig wie nie zuvor: das digitale Lernen mit der eigenen Lernplattform war im BBW der Schlüssel zum Erfolg während der Krise. Die Anschubfinanzierung des Bundes im Rahmen des Digitalpakts sei wichtig gewesen, beschreibt Herbert Lüdtke die damit finanzierte Ausstattungsverbesserung in Ravensburg und Ulm: „Wir haben hier richtig Gas gegeben: W-LAN im gesamten Wohnbereich, digitale Klassenzimmer sowie die Ausgabe von Leih-Laptops an die Auszubildenden.“ Allerdings, so bemerkt Lüdtke, gibt es auch große Defizite im Bereich der beruflichen Bildung. Hier fehlt es an finanziellen Möglichkeiten, die Digitalisierung nicht nur in der Schule sondern auch im Ausbildungsbereich voranzutreiben. „Unterstützung von Seiten der Politik wäre nötig“ fordert Lüdtke im Gespräch.

 

Zugänge zu beruflicher Reha erleichtern

„Schade, dass Berufsabbrecher oder Jugendliche ohne Schulabschluss – also Menschen ohne Rehastatus – aktuell keine Chance haben, die Strukturen der BBW´s zu nutzen“ formuliert Christian Braun ein weiteres Themenfeld, von dem sich die Einrichtung eine Änderung in der Zukunft erhofft.

 

Von Menschen mit Lernbehinderung bis zum Studienabbrecher

„Früher waren wir für junge Menschen mit Lernbehinderung da. Heute erstreckt sich das Spektrum von der Lernbehinderung über psychische Erkrankungen und Autismus bis hin zum Studienabbrecher oder Menschen mit Spezialwissen.“ Von rund 300 Auszubildenden seien aktuell 124 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem autistischen Spektrum. „Innerhalb von 15 Jahren hat sich ihre Zahl verzehnfacht – auch dank besserer Diagnostik“ beschreibt Psychologin Gabriele Schneider diese Entwicklung. Schließlich gibt es auch nicht „den Autisten“ – jeder Betroffene muss ganz individuell betrachtet und betreut werden. Dieses Handling braucht Erfahrung. „Der Betreuungsaufwand ist bei Autisten einfach höher“ fasst Schneider ihre Ausführungen zusammen. Müller reflektiert „eine unglaublich vielfältige Aufgabe, jedem Menschen mit seinem ganz eigenen Persönlichkeitsbild gerecht zu werden." "Ihre Erfolgsquote mit der Vermittlung von 2/3 der Absolventen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse bestätigt Ihren Einsatz“  zeigt sich Müller beeindruckt.  

 

In der Werkstatt besteht für die Ausbilder ein hoher Anspruch, mit diesen vielfältigen Diagnosen und Ausgangslagen der jungen Menschen  umzugehen. Ebenso im Wohnbereich und der Schule, jeweils unterstützt von den Fachdiensten, ergänzt Braun das komplexe Konstrukt der BBW-Leistung. Das Wissen und die Erfahrung, die man im Umgang mit jungen Menschen mit Förderbedarf braucht, ist für die Belegschaft mit Zeit verbunden, erläutert Schneider aus eigener Erfahrung. Braun nimmt den Faden auf und erklärt „jeder junge Mensch wird in der Theorie gleich gestellt – egal welche Diagnosen und Bedarfe der Teilnehmer mitbringt. Das geht an der Praxis vorbei. Unser Wunsch wäre es, dass nachgewiesene Qualität, wie z.B. über das erarbeitete und vorhandene Gütesiegel Autismus, zu einer besseren refinanzierten personellen Ausstattung führt“ schließt Braun.

 

Praktika schaffen die Grundlage zur Vermittlung in Lohn und Brot

„Basis für die erfolgreiche Vermittlung in den Arbeitsmarkt sind oft Praktika, die während der Ausbildungszeit besucht werden. Bei der Suche nach geeigneten Unternehmen hat sich herausgestellt, dass es hilft wenn auch die Betriebe einen Zugang zu einer Diagnose haben. Sei es aus dem eigenen Bekannten- oder Familienkreis oder durch ähnliche Betroffenheiten. Diese Firmen zeigen sich engagiert und offen. Vermittlungen sind dann langfristig erfolgreich für alle Beteiligten“ berichtet Schneider aus ihrer langjährigen Erfahrung.

 

Die erfolgreiche Abschluss- und Vermittlungsquote des BBW´s bringt Müller auf ein anderes Thema: „Wie hat sich das BBW nach den starken Zeiten der Zuwanderung positioniert?“ möchte er von den Geschäftsführern gerne wissen. Über 100 geflüchtete Menschen wurden in der Hochphase beschult. Menschen mit Fluchthintergrund sind aktuell noch in verschiedenen beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen aktiv. Aktuell gibt es pro Jahr noch ein bis zwei Maßnahmen mit je 10 bis 15 Personen“ erklärt Lüdtke die interne Situation. „Ein wichtiges Signal, wieviel Integrationsleistung unsere Gesellschaft erbringen kann – ihre Beispiele zeigen, es geht erfolgreich“ honoriert Müller die Leistungen des BBW.

 

 

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