Akademie Schloss Liebenau arbeitet mit neuen Kursformaten
Eines dieser Seminare trägt den Titel: „Führen auf Distanz und Führen vor Ort: Anders? Gleich? Beides zugleich?“ Der Kurs greift den Trend zum Homeoffice auf, spricht aber auch Menschen an, die für mehrere Häuser verantwortlich sind und deshalb nicht immer vor Ort sein können. In solchen Situationen müssten Führungskräfte darauf achten, wie viel Austausch, Unterstützung und Nähe die jeweiligen Mitarbeitenden brauchen und wie gut sie sich selbst strukturieren können, erklärt Seminarleiter Andreas Peteranderl. Er empfiehlt, dieses Feedback bewusst von den einzelnen Mitarbeitenden abzufragen. „Der Ansatz des situativen Führens, das sich auf die und den jeweiligen Mitarbeitenden und die gegebene Teamsituation bezieht, gilt hier in besonderer Weise“, sagt er. Ein passendes Führungsverhalten für die jeweils eigene Situation von Führung und Zusammenarbeit wird in einem eintägigen Präsenztraining im Februar 2021 erarbeitet und einige Wochen später in Online-Kleingruppen vertieft.
Präsenzkurse sinnvoll ergänzen
Für Johanna Langkrär ist dies ein gutes Beispiel dafür, dass sich bestimmte Themen in Verbindung mit Online-Methoden nachhaltiger bearbeiten lassen. Präsenzkurse mit ihren Vorteilen der Begegnung und des Austauschs könnten zwar nicht ersetzt, aber sinnvoll ergänzt werden. „Wir versuchen, die digitalen Möglichkeiten dort zu nutzen, wo wir einen Mehrwert sehen“, sagt sie. Dies sei besonders bei Transfer-Phasen der Fall. So ist ein „Projekt Talk“ für Leute geplant, die bereits eine Weiterbildung im Projektmanagement absolviert haben und sich nun in einem digitalen Forum austauschen können. Je nach Thema hat die Akademie Schloss Liebenau Seminare im Präsenz-, Online- oder Blended-Format konzipiert. Vollständig digital war beispielsweise im Herbst der Kurs „Teammeetings online moderieren“. Als reine Präsenzveranstaltung geplant ist der Kurs „Lernprozessgestaltung mit neuen Medien“. Beide Methoden nutzt der Kurs „Selbstunterstützung und Gelassenheit im Alltag“: Der Einstieg ist ein Webinar, dann folgen ein Präsenzkurs und später nochmals ein Webinar.
"Riesen-Chancen" stecken in digitalen Möglichkeiten
Die Umstellung auf digitale Angebote sei freilich nicht vonheute auf morgen möglich, berichtet Johanna Langkrär. Denn dazu sei auch die entsprechende Infrastruktur nötig: geeignete Geräte, passende Bandbreiten, sinnvolle Software und die Kompetenz, sie zu nutzen. „Auch die Inhalte einer Fortbildung lassen sich nicht eins zu eins auf eine digitale Plattform heben. Sie müssen methodisch und didaktisch ganz anders aufbereitet werden“, erklärt sie. Bei all dem ist sie überzeugt, dass in den digitalen Möglichkeiten „Riesen-Chancen“ für die Fort- und Weiterbildung stecken.