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„Das kriegen wir hin“

MECKENBEUREN-LIEBENAU – So hatte sich Gärtnermeister Stephan Gumpinger seinen Arbeitsbeginn eigentlich nicht vorgestellt: Am 16. März fing er als Leiter der Gemüsegärtnerei in Liebenau an, am Tag darauf wurde die WfbMs per Verordnung geschlossen. Er stand plötzlich ohne die 18 Beschäftigten da, die in der Gemüsegärtnerei ihren Arbeitsplatz haben.

Das Bild zeigt Gärtnermeister Stephan Gumpinger, Leiter der Gemüsegärtnerei in Liebenau

Gärtnermeister Stephan Gumpinger, Leiter der Gemüsegärtnerei in Liebenau.

Tomaten und Gurken hochgebunden

„Lauch und gelbe Rüben waren zum Glück gerade noch gemeinsam abgeerntet worden“, berichtet er. Doch warten, bis einzelne Beschäftige wieder arbeiten dürfen, konnte Gumpinger natürlich nicht: Die Natur wächst und gedeiht ja weiter und auch die Stammkunden auf den sieben Märkten wollten zufrieden gestellt sein.“ Zum Glück hatte er hier einen langjährigen Mitarbeiter an der Seite, der ihn mit den Abläufen vertraut gemacht, aber auch mit ihm Hand in Hand die anfallenden Arbeiten gemacht hat. „Es war gerade die Zeit als Tomaten und Gurken hochgebunden werden mussten. Das haben wir dann zu zweit mit zwei noch verbliebenen Erntehelferinnen gemacht.“ Mit manchem Gemüse sei man durch die fehlende Unterstützung durch die WfbMler etwas später dran gewesen, aber inzwischen sei der Rückstand nahezu aufgeholt worden.

 

Marktstände sehr gefragt

Etwas Positives hat die Situation aber auch: „ Unsere Markstände sind gerade sehr gefragt und wir haben guten Umsatz gemacht.“ Möglichweise habe es die Menschen in der aktuellen Situation zum Verkauf unter freiem Himmel gezogen. „Ich wünsche mir, dass saisonales und regionales Gemüse wieder mehr ins Bewusstsein kommt“, sagt Gumpinger, der nach dem Abi 1980 seine Laufbahn als Gärtner mitten in einer Zeit begonnen hatte, die geprägt war von der damals neuen ökologischen Strömung mit dem Einzug der Grünen in den Bundestag.

 

Bodensee muss warten

Gumpinger war mit seiner Frau für den neuen Job extra hergezogen, hatte sich als Neuling in Oberschwaben schon am Bodensee sitzen sehen. Doch damit muss er sich noch etwas gedulden. Die Kontaktbeschränkungen sind ja noch nicht aufgehoben. Im beruflichen Alltag hatte er sich auf eines ganz besonders gefreut: die Kantine. „Beim Essen kommt man in Kontakt mit den Kollegen, lernt sich kennen. Es ist schade, dass die sozialen Kontakte doch jetzt sehr reduziert sind.“

 

Zeit zum Kochen

Auch privat sind die Möglichkeiten neue Leute kennenzulernen gerade nicht günstig. So bleibt Zeit für sein Hobby, das Kochen. „Gern nehme ich den Wok, meist dabei meine beiden Lieblingsgemüse Sellerie und Pastinaken“, schwärmt Gumpinger.

Wenn nun die ersten Beschäftigten wieder zur Arbeit kommen, wird sein erste Aufgabe sein, sie wieder an einen Rhythmus zu gewöhnen. Doch er ist sehr zuversichtlich: „Das kriegen wir hin“.

 

 

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