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Die Welt trifft sich in Rosenharz

Was war nochmal die Hauptstadt von Madagaskar, Kamerun oder Nepal? Und wie leben dort Menschen mit Behinderungen? Das wissen inzwischen die Mitarbeiter des Fachzentrums der Liebenau Teilhabe in Rosenharz, denn viele junge Menschen aus aller Welt treffen dort ein, um ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zu absolvieren. Da ist beispielsweise Bekhruz aus Tadschikistan, der bereits Zahnarzt ist, oder Gergö aus Ungarn, der nach der Schule unbedingt ein neues Land entdecken wollte.

Sammeln bei der Stiftung Liebenau in Rosenharz wertvolle Erfahrungen: Freiwillige und Auszubildende aus aller Welt.

Die internationalen Freiwilligen oder Azubis verbindet eines - sie haben Visionen von einer besseren Welt und eine sogenannte „soziale Ader“. Amjad, der aus dem Irak geflüchtet ist und nun in Rosenharz eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger macht, hat schon als Kind davon geträumt, für das Rote Kreuz zu arbeiten. Sarah aus Madagaskar ist gemeinsam mit ihrem Freund nach Deutschland gekommen, weil hier der Alltag nicht von Kriminalität und Gewalt geprägt ist. Sie schätzt in Deutschland auch die Gleichberechtigung von Mann und Frau, wie sie es in der Teamarbeit während ihrer Ausbildung zur Altenpflegehelferin erlebt. Sangita, eine Freiwillige aus Nepal, erzählt, dass ihr dort trotz Arbeit das Geld immer nur gerade zum Leben gereicht hat. Das erlebt sie in Deutschland nun anders.

 

Lebensbedingungen in anderen Ländern

Viele der internationalen Freiwilligen und Azubis berichten außerdem, dass es in ihren Herkunftsländern kaum oder keine Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen gibt. Sie werden in den Herkunftsländern von den Familien betreut und versorgt, was für diese ein erhöhtes Armutsrisiko darstellen kann. Ob sie in der Gesellschaft jedoch sichtbar sind und wie sie mit ihnen umgeht, ist von Kultur zu Kultur sehr unterschiedlich: Georges aus Kamerun beschreibt, dass Menschen mit Behinderungen in der Öffentlichkeit und im Alltag dazugehören, weil in Kamerun das Bewusstsein dafür da ist, dass man selbst auch krank oder behindert werden könnte und dann ebenfalls auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Gergö aus Ungarn hingegen erzählt, dass Menschen mit Behinderungen in seinem Land eher versteckt werden und somit den Großteil ihres Lebens zu Hause verbringen.

 

Ankommen in Deutschland

Ebenso wie für die internationalen Freiwilligen und Auszubildenden ist es für Mitarbeitende und Bewohner in Rosenharz nicht immer einfach, sich auf einen neuen Menschen aus einem anderen Land einzulassen, zumal die Sprachvoraussetzungen oft sehr unterschiedlich sind. Einige haben bereits ein Au-Pair-Jahr hinter sich. Andere können, wenn sie ankommen, kaum ein Wort Deutsch. Auch wenn Anastasia aus der Ukraine schon sehr gut deutsch spricht und sich freut, dass bei deutschen Behörden keine Korruption notwendig ist, um an die Reihe zu kommen, sind es auch für sie die behördlichen Angelegenheiten, die Probleme bereiten. Bei solchen Problemen helfen die Kolleginnen und Kollegen gerne aus.

 

Positive Erfahrungen

Insgesamt sind die Erfahrungen mit den internationalen Freiwilligen und Auszubildenden positiv. „Es kommen junge, motivierte Menschen, die gerne mit anpacken und bereit sind, Neues zu lernen. Viele von ihnen bleiben, um eine Ausbildung zu machen oder um dauerhaft in Deutschland zu leben und zu arbeiten. Rosenharz freut sich – insbesondere in den aktuellen Zeiten des Personalmangels – über neue Mitarbeitende“, so Margarete Crönert, Bereichsleiterin des Fachzentrums Rosenharz. 

Und übrigens: Die Hauptstadt von Madagaskar ist Antananarivo, die Hauptstadt von Nepal Kathmandu und die Hauptstadt von Kamerun heißt Yaoundé. Die internationalen Freiwilligen und Auszubildenden bringen eben nicht nur neue Welten nach Rosenharz, sondern auch neues Wissen.

 

Der Text in Leichter Sprache ist geprüft von der Prüfer-Gruppe der Stiftung Liebenau Teilhabe.

 

 

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