Ein Beruf mit verschiedenen Schwerpunkten
Nach der Begrüßung durch Einrichtungsleiterin Sieglinde Heisel und dem Grußwort von Bürgermeister Günter A. Binder, der die zentrale Lage des Pflegeheimes in der Ortsmitte und die gute Nachbarschaft zum Rathaus hervorhob, informierten Katharina Möslein und Sarah Weidner über die Ausbildung zur Pflegefachkraft. Dr. Gertie Abt vom Institut für Soziale Berufe in Bad Wurzach machte besonders auf die Neuerungen ab 2020 aufmerksam: Es gibt keine spezielle Altenpflegeausbildung mehr. An ihre Stelle tritt die generalistische Ausbildung, die die bisher getrennten Ausbildungswege Altenpflege sowie Kranken- und Gesundheitspflege zusammenführt. Auch die ambulante Pflege bekommt im neuen Ausbildungsgang eine stärkere Präsenz. Die Auszubildenden können nach der zweijährigen generalistischen Ausbildung entscheiden, ob sie eine längerfristige Beziehung zu den zu Pflegenden aufbauen möchten oder wie in der Krankenpflege eine kurze Aufenthaltsdauer der Patienten bevorzugen. Nach der Ausbildung bieten sich Möglichkeiten von Spezialisierungen und Fortbildungen; es gibt ein Entwicklungsprogramm für Führungskräfte genauso wie ein Studium. Die theoretische Berufsausbildung findet je nach Anmeldungen in Ravensburg, Bad Wurzach, Wangen oder Ulm statt. Beeindruckend fanden die Schüler die Ausbildungsvergütung von 1100 Euro im ersten Ausbildungsjahr.
Praxis hautnah erleben
Nach den theoretischen Infos galt es, das Haus St. Barbara näher kennenzulernen und die Praxis zu erforschen. Eine Gruppe ließ sich technische Hilfsmittel vorführen, von denen ein großer Teil durch den Förderverein für das Pflegeheim Baienfurt angeschafft wurde. Auch spezielle Rollstühle (wiederum Spenden des Fördervereins) wurden getestet. Die Schüler konnten auch in einen Alterssimulationsanzug schlüpfen und so am eigenen Leib erfahren, wie schwierig das Leben mit altersbedingten körperlichen Einschränkungen werden kann. Viel Freude kam bei der Besichtigung des Snoezelenraums auf, der durch seine speziellen Licht- und Klangerlebnisse besticht. Gern wurde auch das „Klang“-Bett ausprobiert, das Töne in Vibrationen umsetzt und so für die Bewohner des Heimes ein Fühlen wieder möglich macht. Hier konnten sich die Schüler allerdings durchaus vorstellen, eine eigene modernere Musik zu hören.
Gute Berufsaussichten
Sieglinde Heisel machte am Ende noch einmal deutlich, dass die Berufsaussichten in der Pflege rosig sind. Die Schüler gingen mit vielen neuen Eindrücken hochmotiviert nach Hause. Ein Dank gilt auch den begleitenden Lehrerinnen Silke Gmelin von der Achtalschule und Barbara Sieber von St. Konrad, die diesen Tag nochmals in der Schule aufarbeiten und reflektieren wollen.