Online-Messen sind kein Ersatz
Wegen der Einschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat, war es diesmal nicht einfach, Auszubildende zu gewinnen. Messen zur Berufserkundung wurden abgesagt und digitale Angebote erst relativ spät entwickelt. Diese Online-Formate waren für alle Beteiligten gewöhnungsbedürftig. Denn eine direkte Kontaktaufnahme war nicht möglich, die Kommunikation verlief vor der Kamera eher einseitig. „Oft trauten sich die Schülerinnen und Schüler nicht, im Video-Chat mit fremden Menschen zu sprechen oder Rückfragen zu stellen“, berichtet Felix Aggeler, der zusammen mit Johanna Wurm die meisten Online-Messen gestaltet hat. „Erschwerend kam hinzu, dass keine Reaktionen sichtbar waren, wenn sie die Kamera ausschalteten.“ Bei echten Messen sei die Aufmerksamkeit und Verbindlichkeit hingegen deutlich höher.
Berufsorientierung ist anspruchsvoll
Johanna Wurms Eindruck ist, dass die Jugendlichen die Online-Angebote zwar genutzt haben, aber echte Messen bevorzugt hätten. „Die Berufsorientierung fällt Schülerinnen und Schülern ohnehin schwer. Sie wird noch schwieriger, wenn die Beratungsgespräche, die auf Messen in lockerer Atmosphäre möglich sind, wegfallen“, sagt Aggeler. Vielfach sei auch bedauert worden, dass wegen der Corona-Einschränkungen keine Schnupperpraktika möglich waren. Zudem mussten Schulen in Corona-Zeiten oft andere Schwerpunkte setzen als die Berufsorientierung.
Engagiert für junge Menschen
Trotz der Widrigkeiten haben sich bisher gut 150 junge Menschen für eine Ausbildung, ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Duales Studium bei der Stiftung Liebenau entschieden. „Das ermutigt uns sehr“, sagt Johanna Wurm. „Wir freuen uns wieder auf reale Begegnungen und Gespräche mit Schülerinnen und Schülern auf den bewährten Ausbildungsmessen in der Region.“ Insgesamt hat die Stiftung Liebenau 380 Auszubildende.