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„Mit einem dreibeinigen Hund fing alles an“

MECKENBEUREN-LIEBENAU – Sie schenken Zeit, Zuwendung und vielfältige Erlebnisse: Rund 2700 Menschen engagieren sich ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen der Stiftung Liebenau. Sie gehören damit zu den bundesweit rund 23 Millionen Menschen, die freiwillig einen Beitrag für die Gesellschaft und ihr Zusammenleben leisten. Der Internationale Tag des Ehrenamts, den die Vereinten Nationen für den 5. Dezember ausgerufen haben, will diesen Einsatz würdigen. Wie ihr ehrenamtliches Engagement konkret aussieht, erzählten drei Frauen aus Oberschwaben.

Das Bild zeigt zwei Ehrenamtliche Helferinnen

Sie schenken Zeit, Zuwendung und vielfältige Erlebnisse: Ehrenamtlich Engagierte.

Wertvolle Beziehungen

Eine Zufallsbegegnung bildete den Auftakt einer inzwischen sieben Jahre andauernden Beziehung: Die gelernte Krankenschwester und vielseitig engagierte Brigitte Wild aus Baindt war mit einem dreibeinigen Hund unterwegs gewesen. „Wahrscheinlich“, so erzählt sie, „war seine Behinderung der Grund, dass sich ein Mädchen mit Handicap von ihm besonders angezogen fühlte.“ Die damals 15-Jährige Julia (Name geändert) wünschte sich sehr, diesen Hund ausführen zu dürfen. Brigitte Wild willigte ein, nahm Julia auf Spaziergänge mit und kümmert sich heute noch um sie – manchmal stundenweise, manchmal für ein ganzes Wochenende.

 

Eingebettet ist diese Betreuungsleistung in den Familienunterstützenden Dienst der Stiftung Liebenau. „Für die Eltern von Menschen mit einer geistigen Behinderung ist es sehr wichtig, eine Entlastung zu erfahren. Und Julia erlebt, dass sich ihr jemand ganz persönlich zuwendet. Das ist sehr wertvoll für sie“, erklärt die 66-Jährige, die noch eine weitere Frau mit Schwerstbehinderung betreut. Warum? „Aus Liebe zu den Menschen und aus Dankbarkeit, dass ich selbst das Glück hatte, von solchen Schicksalsschlägen verschont zu werden. Mein eigenes Lebensziel heißt Leben in Würde. Das gestehe ich auch meinem Umfeld zu“, sagt Brigitte Wild. Für sie sei diese Aufgabe erfüllend. Toll findet sie auch die Fortbildungen der Akademie Schloss Liebenau. „Da bekommen wir Ehrenamtlichen gute Ideen und fundiertes Wissen kostenlos vermittelt.“

 

Wunderschöne Aufgabe

Christa Nebel aus Wolfegg betreut seit einem halben Jahr jede Woche fünf Stunden lang einen etwa 40 Jahre alten Mann mit einer geistigen Beeinträchtigung, um seine Eltern zu entlasten. „Wir gehen spazieren, machen Ausflüge oder setzen uns mal in Ravensburg in ein Café“, berichtet sie. „Wir gehen bei jedem Wetter los. Und wenn's regnet, dann laufen wir einfach unter den Regentropfen durch.“ Mit ihrer unkomplizierten und zupackenden Art ist die 50-Jährige genau die Richtige für die Betreuung von Klaus (Name geändert). „Er ist ganz lieb“, erzählt sie. „Seine Eltern sagen, er freut sich so sehr auf die Treffen, dass er an diesen Tagen sogar früher aufsteht, damit er ja nicht zu spät kommt.“  Dabei hatte Christa Nebel, die vier erwachsene Kinder hat und im Versand arbeitet, eigentlich nur eine Nebentätigkeit gesucht. Sie habe „etwas mit Menschen“ machen wollen, sei auf eine Ausschreibung der Stiftung Liebenau gestoßen und habe sich kurzerhand für dieses Ehrenamt gemeldet. Gefunden habe sie „mehr als einen Job. Das ist eine wunderschöne Aufgabe“, sagt Christa Nebel.

 

Abwechslungsreiche Ausflüge

Conny Brugger aus Friedrichshafen kümmert sich nicht um eine Einzelperson, sondern bringt Abwechslung in den Alltag verschiedener Menschen: Die 32-Jährige bietet zusammen mit ihrer Freundin Ausflüge im Rahmen des Freizeit- und Bildungsprogramms für Menschen mit Behinderungen an. Die Ziele legen die beiden Frauen selbst fest: Mal geht es in Kleingruppen zum Eislaufen, mal in einen Freizeitpark, zu einer Backstubenbesichtigung oder auf eine ganztägige Städtetour. Die Teilnehmer seien zwischen 20 und 80 Jahre alt und leben zum Teil in ambulant betreuten Wohngruppen, zum Teil zu Hause. „Für sie ist ein Ausflug meist ein richtiges Highlight“, erzählt Conny Brugger. Genau diese Freude motiviert die 32-Jährige. „Die Menschen geben einem so viel zurück, weil sie Spaß an diesen Ausflügen haben und sich so gerne begeistern lassen“, erzählt die gelernte Heilerziehungspflegerin und jetzige Realschullehrerin. Ihr fachlicher Hintergrund sei für dieses Ehrenamt aber gar nicht entscheidend: „Wichtig ist, dass man Empathie für die Menschen mitbringt.“

 

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