Systematische Strukturen
Nun sollen systematisch Strukturen und Programme aufgebaut werden, um auch in Ländern außerhalb Deutschlands, gar außerhalb Europas, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu finden. Betraut mit dieser Aufgabe sind Frank Moscherosch und Sabine Münz. Moscherosch hat für diese Tätigkeit seine Aufgabe als Geschäftsführer der Liebenau Service GmbH reduziert. Münz ist seit einem halben Jahr neu bei der Stiftung Liebenau und bringt ihre Erfahrungen als Recruiterin mit. Organisiert ist die Aufbautätigkeit als „Abteilung International Training and Recruiting“.
Philippinen und Indien
Im Focus stehen aktuell Projekte auf den Philippinen und in Indien. In beide Länder sind die zwei inzwischen gereist. Sowohl auf den Philippinen als auch in Indien liegt der Schwerpunkt der Arbeit darauf, Deutschunterricht zu organisieren. Neuland im wahrsten Sinne des Wortes. Moscherosch bekommt von der Familie einer Schülerin ein lebendiges Huhn geschenkt, ein Zeichen großer Dankbarkeit. Und was sie theoretisch bereits auch wussten: Wer in Indien “ja „ sagt, schüttelt mit dem Kopf. In Verhandlungen mit Einheimischen ist daher große Aufmerksamkeit gefragt.
Ausbildung ab Herbst 2020
Auf den Philippinen, im kleinen Ort Toril, besteht Kontakt mit der Organisation KTEP (Kressbronn Toril Education Program). Der Kressbronner Reinhold Kugel, dessen Frau Aurora aus Toril stammt, ist dort gemeinsam mit seiner Frau seit fast 30 Jahren in der Bildungsarbeit tätig. 20 Ausgewählte College-Absolventen und -Absolventinnen sollen befähigt werden die B2-Deutsch –Prüfung abzulegen. Sie können dann ab Herbst 2020 eine Ausbildung in der Altenpflege der Stiftung Liebenau beginnen.
Pflegefachkräfte aus Indien
In Indien kam der Kontakt über die Bischöfe der Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Kerala zustande. Zudem gibt es auch hier einen persönlichen Kontakt über Safi Powath, ein indischer Pfarrer in St. Peter und Paul in Ravensburg-Weissenau. Geplant ist mit dem Bau eines Deutschinternates ebenfalls eine langfristige Kooperation. Im Gegensatz zu den Philippinen handelt es sich in Indien um bereits ausgebildete Pflegefachkräfte. Die Arbeitsmarktsituation ist angespannt, ein Ausweichen in den hinduistisch oder den muslimisch geprägten Teil des Landes kommt aus religiösen Gründen nicht in Frage. „Voraussichtlich im Frühjahr 2020 werden die ersten 10 Frauen nach Deutschland kommen können“, so Moscherosch. Ca. 50-60 Pflegefachkräfte pro Jahr sollen diese Chance erhalten.
Willkommen heißen
Doch mit dem Deutschunterricht ist es noch nicht getan: „ Wir möchten, dass die Menschen, die zu uns kommen, sich wohl und willkommen fühlen“, wünschen sich Moscherosch und Münz. Wenn die Formalitäten erledigt sind, beginne der noch wichtigere Part der Integration. Denn letztlich wird das direkte Arbeitsumfeld in unseren Häusern der Pflege entscheiden, wie willkommen sich die Menschen fühlen.
Impressionen aus Indien und von den Philippinen gibt es im Themendossier „Arbeiten in der Stiftung Liebenau“ >