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Gut gewappnet gegen Fallstricke im Netz

RAVENSBURG – Nachrichten, Informationen, Kontakte, Musik oder Filme: Die Angebote im Internet sind unerschöpflich. Doch in der Fülle sind auch etliche Gefahren verborgen. Wie man sicher im Netz unterwegs ist und sich vor Stolperfallen und Risiken schützt, war Inhalt verschiedener Kurse im kup Ravensburg im Rahmen des Projekts Netz-Checker für Menschen mit Einschränkungen, angeboten von der Stiftung Liebenau.

Kurse im Rahmen des Projekts Netz-Checker klären Menschen mit Einschränkungen über Fallen im Netz auf (v. li.): Jochen Heisler, Martina L. (Name geändert), Claudia Jakob, Manuela Dornhege Projektverantwortlicher Daniel Ohmayer und Medienpädagoge Christian Schmidt.

Kurse im Rahmen des Projekts Netz-Checker klären Menschen mit Einschränkungen über Fallen im Netz auf (v. li.): Jochen Heisler, Martina L. (Name geändert), Claudia Jakob, Manuela Dornhege Projektverantwortlicher Daniel Ohmayer und Medienpädagoge Christian Schmidt.

Medienpädagoge Christian Schmidt zeigte den Teilnehmenden Wege zum sicheren Umgang mit dem Internet auf. Der Kurs fand im Rahmen des Projekts Netz-Checker der Stiftung Liebenau im kup Ravensburg statt.

Medienpädagoge Christian Schmidt zeigte den Teilnehmenden Wege zum sicheren Umgang mit dem Internet auf. Der Kurs fand im Rahmen des Projekts Netz-Checker der Stiftung Liebenau im kup Ravensburg statt.

Fallen sind oft schwer erkennbar

Abo-Fallen, Cybermobbing, Anrufe von Unbekannten: Die Teilnehmenden haben alle schon davon gehört oder gar selbst negative Erfahrungen gemacht. Großgeschrieben waren daher beim Kurs die Themen Datenschutz und Privatsphäre. „Wenn jemand weiß, wovor ich Angst habe, kann er das gegen mich verwenden“, reflektierte Martina L. (Name geändert) bezüglich Mobbing im Netz. Zusammen mit Medienpädagoge Christian Schmidt setzten sich die Teilnehmenden damit auseinander, was sie bei der Anmeldung eines neuen Accounts angeben würden. Die meisten sind dabei zurückhaltend, manche geben aber auch ihre Hobbies und ihre Lieblingssendung preis. Schmidt erinnerte an die Sternchen, die die Pflichtfelder markieren: „Damit ich mich anmelden kann, gebe ich nur meinen Namen und meine E-Mail-Adresse an.“ Das ist ausreichend und alle anderen Daten führten nur dazu, dass gezielt Werbung an die Nutzer verschickt werden kann. Der Name des Haustiers sei im eigenen Profil ebenso wie das eigene Geburtsdatum nicht gut aufgehoben, denn sehr viele Menschen verwenden diese auch bei ihren Passwörtern. Hacker haben dadurch leichtes Spiel.

 

Daten, Daten, Daten

Über vermeintliche Gewinnspiele werden Daten abgefragt. Und mit der Payback-Karte werden persönliche Angaben und Adressen erfasst, die zu Werbezwecken an andere Firmen verkauft werden. Schmidt nennt manche Vorgehensweisen Betrugsmaschen. Auch Social-Media-Plattformen wollen viel über uns wissen und nutzen private Daten. Die Accounts – für die Nutzer kostenlos – finanzieren sich schließlich über die Werbeeinnahmen.

 

Keine Chance für Hacker

Schmidt griff beim Thema Datenschutz auch die Generierung von Passwörtern auf. Je ausgeklügelter sie sind, desto sicherer. „Geht nicht leichtfertig damit um!“ so sein Rat. Acht bis zwölf Zeichen inklusive Sonderzeichen sollte ein Passwort haben. Bleibt jedoch die Frage: Wie merke ich mir solche langen Passwörter? Aufschreiben oder abspeichern sind keine sicheren Lösungen. Abhilfe kann aber ein Satz schaffen, den man sich gut merken kann. Man nimmt jeweils die Anfangsbuchstaben der Wörter und die Satzzeichen. Schmidt demonstrierte auch anhand eines Programms, wie schnell ein Passwort gehackt werden kann, was die Teilnehmenden in großes Erstaunen versetzte. Ein einfaches Wort mit vier Buchstaben ist in weniger als einer Sekunde gehackt. Claudia Jakob war nach einer Übung überzeugt, ein gutes Passwort zu haben und die Überprüfung gab ihr recht: eine Million Jahre würde es dauern, um es zu knacken.

 

Medienkompetenz ist wichtig

Die Teilnehmenden bei den Netz-Checker-Kursen sind bereits gewissenhaft im Internet unterwegs. Allerdings lassen sich Fallen nicht immer leicht entlarven. Die Kurse haben ihr Bewusstsein für den eigenen Schutz noch mehr geschärft. Daniel Ohmayer, Mitarbeiter der Stiftung Liebenau, verantwortet das Projekt im Landkreis Ravensburg. Als Verantwortlichem für die Weiterentwicklung der Digitalisierung ist ihm die Sicherheit von Menschen mit Behinderungen im Netz ein besonderes Anliegen. Aktion Mensch und Kindermedienland Baden-Württemberg fördern die Medienkompetenz durch ihre finanzielle Unterstützung.

 

Weitere Kurse

In Bad Waldsee werden jeweils am Samstag, 6. und 13. November, weitere Kurse zum Thema digitale Mediennutzung für Menschen mit Assistenzbedarf angeboten. Nähere Infos gibt hier sowie es im Freizeit- und Bildungsprogramm 2021 der Offenen Hilfen der Stiftung Liebenau, oder bei Daniel Ohmayer, E-Mail: daniel.ohmayer(at)stiftung-liebenau.de.

 

 

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Pressekontakt:
Stiftung Liebenau
Abteilung Kommunikation und Marketing
Siggenweilerstr. 11 
88074 Meckenbeuren 
Telefon +49 7542 10-1181
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