Wichtige Impulse für die Teilhabe
In ihren vielfältigen Tätigkeitsbereichen setzte Carla Gitschier durch ihre sehr wahrnehmbare Präsenz wichtige und nachhaltige Impulse für die Weiterentwicklung der Teilhabe. Sei es als Leiterin von St. Irmgard in Hegenberg oder im Aufbau neuer gemeindeintegrierter Wohnhäuser, wie in Grünkraut und Dußlingen oder der Brauhausvilla und der Galgenhalde in Ravensburg. Und nicht zuletzt prägte sie durch ihre hervorragende Leitungspersönlichkeit im Landkreis Ravensburg die Unternehmenskultur der Teilhabe wesentlich mit. Dabei blieb sie bis zuletzt hochmotiviert, engagiert und verantwortlich, was sich auch in der Übernahme der Interimsleitung des Angebots in Singen zeigte, das unter ihrer Führung stabilisiert und in ruhigeres Fahrwasser geführt wurde. Sie war in allen Themen bewandert, ohne aber je den Blick auf das Wesentliche zu vergessen: das Wohl, die Würde und die Wertschätzung der Menschen mit Behinderungen.
Zahlreiche Gaben und Talente
Munk bezeichnete Carla Gitschier als „Menschenfischerin“, da sie immer herzlich und authentisch auf ihr Gegenüber eingeht. Sie zeige immer Verständnis, Haltung und Empathie und ist für viele ein großes Vorbild. Durch ihre gütige Haltung und die gute Lebensenergie ist und war sie „ein Geschenk für uns alle“. Fleißig, verlässlich und diszipliniert, setzte sie viele neue Akzente und hat ein großartiges Team um sich gebildet. „Es war mir eine große Ehre mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen.“, so Munk zum Abschied.
Große Fußstampfen für den Nachfolger
„Sie als Klettermensch wissen, dass man aufeinander angewiesen ist. Sie finden ein super aufgestelltes Team vor – lassen Sie Ihre Talente spielen und entfalten Sie sich.“ Damit begrüßte Jörg Munk Christian Kiebler und hieß ihn herzlich willkommen. Kiebler, der bereits zum 1. Juni die Bereichsleitung für den Landkreis Ravensburg und Sigmaringen von Gitschier übernommen hat, ist studierter Sozialwirt und hat nach Abschluss seines Studiums beim Landratsamt Bodenseekreis, zuerst im Fallmanagement, später als Sachgebietsleitung und Projektleitung des BTHG-Kooperationsprojektes mit der Stiftung Liebenau zusammengearbeitet. Bereits seinen Zivildienst hatte er im Wohnhaus in der Bregenzer Straße in Wangen absolviert.
Bundesteilhabegesetz
Kiebler freut sich, dass er die nächsten Umsetzungsschritte, die das BTHG verlangt, innerhalb der Teilhabe realisieren kann. „Solche Veränderungsprozesse sind stets mit Chancen, aber auch mit Unsicherheiten verbunden. Wir stehen daher gemeinsam vor der Herausforderung, Gutes zu erhalten und gleichzeitig die Chancen zu nutzen, die das Bundesteilhabegesetz für die Menschen mit Behinderungen und die Mitarbeitenden gleichermaßen bietet“, so Kiebler.
Auf etwas hören
Carla Gitschier selbst war tief bewegt, denn sie hat sich „so erkannt gefühlt“, in all dem, was ihr zum Abschied dargebracht wurde. Schade nur, dass sie sich nicht von den Menschen mit Behinderungen so verabschieden konnte, wie sie es sich gewünscht hätte. Lange habe sie nachgedacht, was es für sie bedeutet aufzuhören, bis ihr klar wurde „in ‚aufhören‘ steckt ‚auf etwas hören‘ drin“. Loslassen und auf etwas hören: das stand auch auf der Rose, die sie jeden zum Abschied mit auf den Weg gab.