Verständliche Hausordnung
„Zwei Mitarbeiter kamen vor zwei Jahren auf uns zu und haben darum gebeten, aufzuschreiben, was an unserer bisherigen Hausordnung gut funktioniert und für alle verständlich ist,“ schildert Julia Mayr. Darüber hinaus sollten Veränderungswünsche formuliert werden und der teilweise schwierige und lange Text verständlicher gemacht werden. Alle haben sich Gedanken gemacht. Einzelne haben eigene Zettel geschrieben, wie zum Beispiel: Es sollte nach 21 Uhr keine Musik mehr laufen, weil es immer zu laut ist. Denjenigen, die sich nicht daranhalten, sollte die Lautsprecherbox auch mal abgenommen werden können.
Wünsche zusammen formuliert
Andere haben als Wohngemeinschaft gemeinsam ihre Wünsche aufgeschrieben. „Wir wünschen uns WLAN für alle.“, „Ein zusätzlicher Internet-PC wäre schön.“, „Jede Gruppe braucht einen Vertreter für den Jugend- und Bewohnerrat.“, „Alkohol sollte strenger kontrolliert werden.“, „Ein Aufenthaltsraum mit Musik oder ein Freizeitcafé wäre schön, wie das Schülercafé in der Schule.“ Ale diese Ideen und Vorschläge wurden in der Arbeitsgruppe diskutiert, mit dem Ziel, zehn Regeln festzulegen und in leicht verständlicher Sprache aufzuschreiben. Die gemeinsam festgelegten Punkte wurden in Teams aus einem Jugendlichen und einem Mitarbeiter bearbeitet und daraus Textvorschläge gemacht.
Basis für ein gutes Miteinander
Im Anschluss konnten alle ihre Meinung sagen, über Änderungen wurde abgestimmt. Manchmal gab es viele Diskussionen, zum Beispiel beim Thema Spiele und Filme ab 18 Jahren oder ohne Altersfreigabe: Obwohl auch junge Erwachsene in den Wohngemeinschaften leben, haben sich alle zum Schutz der Jüngeren darauf geeinigt, auf sie zu verzichten. Ebenso auf Musik, bei der viele beleidigende Ausdrücke benutzt werden. Jeder Punkt wurde so zu einem Puzzleteil: Zusammengesetzt ergeben sie die neuen Regeln für ein gutes Miteinander.