Zeichen sind für viele verständlich
Die Heimbeirätinnen Elfriede Heim und Christina Heinemann sind sich einig: „Man soll sich gut auf dem Stiftungsgelände auskennen.“ Eine klare Beschilderung kommt dabei allen zugute. Besonders aber profitieren Menschen, die nicht oder nicht gut lesen können – egal ob es sich um Bewohnerinnen und Bewohner oder Gäste der Stiftung Liebenau handelt.
Zeichen auf dem Prüfstand
Im künftigen Leitsystem stecken zahlreiche Überlegungen der Heimbeirätinnen, zu denen auch Inge Neuhäusler gehört. Einige Entwürfe haben auf Anhieb gepasst. Aber zum Schloss meint Christina Heinemann etwa: „Das sah aus wie eine Ruine. Das konnte man nicht gut erkennen.“ Das Zeichen für die Kantine habe wie eine Waschmaschine gewirkt. Auch der für sich stehende Zahn war nicht eindeutig verständlich.
Vorschläge umgesetzt
Anschaulich war die Schwierigkeit auch beim Bus, der ursprünglich frontal von vorne zu sehen war. „So hätte es auch ein Fernseher sein können“, meint Christina Heinemann. Die Lösung des Gremiums: ein Bus von der Seite. Auch das überarbeitete Schloss ist jetzt gut erkennbar und der symbolhafte Zahn hat ein Dach bekommen und steht für die Liebenauer Zahnarztpraxis. Einig waren sich die Vertreterinnen und ihre Vertrauensperson Ruth Hofmann aber, dass ein Zahn gut passt. Eine Wiedererkennung ist damit auch andernorts wahrscheinlicher, da viele Zahnarztpraxen einen solchen Zahn ebenfalls verwenden. Auch andere Einrichtungen auf dem Stiftungsgelände, die fest an einem Ort zu finden sind, sind jetzt mit einem Dach versehen.
Grafiker übernehmen Vorschläge
Die Entwicklung der Beschilderung liegt in der Hand der Abteilung Kommunikation und Marketing der Stiftung Liebenau. Sie hat dabei stark auf die Heimbeirätinnen gesetzt und die ausführenden Grafiker haben ihre Ideen aufgegriffen. Diese entstandenen Piktogramme sind aus Sicht des Bewohnergremiums jetzt gut verständlich und gelungen. Auch wenn die rund 30 Schilder auf dem Gelände im einheitlichen Look bald ihre Funktion übernehmen werden, ist ein solches System nie ganz fertig: Die Bewohnervertreterinnen werden also auch weiterhin gefragt sein.
Mitbestimmung großgeschrieben
Die Entwicklung der Beschilderung ist ein Beispiel für verantwortungsvolle Mitbestimmung von Menschen mit Einschränkungen. Übrigens gab es für die Idee eines Wegeleitsystems bei einem Ideenwettbewerb der Stiftung Liebenau einen Preis – verbunden mit einem Gutschein für ein Essen im Schlosskeller in Liebenau. Über diese Anerkennung freuen sich die Heimbeirätinnen heute noch.