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Die Neuroorthopädische Sprechstunde – eine Kooperation, die neue Perspektiven schenkt

MECKENBEUREN-LIEBENAU – Die Arbeit für und mit Menschen mit Behinderungen ist vielfältig und spannend. Doch noch immer hat diese Zielgruppe einen schwierigeren Zugang zu entsprechenden medizinischen, therapeutischen oder sozialen Angeboten. Dem möchten wir mit unserem Tun entgegenwirken — und beschäftigen deshalb Spezialistinnen und Spezialisten der unterschiedlichsten Professionen, die eng und bereichsübergreifend zusammenarbeiten. Alle weiterführenden Fachbereiche decken wir durch ein stetig wachsendes Netzwerk ab.

Dr. Sandra Reuter, Fachärztin für Kinder- und Neuroorthopädie an der Schön Klinik in München Harlaching.

Dr. Sandra Reuter, Fachärztin für Kinder- und Neuroorthopädie an der Schön Klinik in München Harlaching.

Eine Leistung, die wir dank einer Kooperation mit der Schön Klinik in München Harlaching anbieten können, ist die „Neuroorthopädische Sprechstunde“. Das Team des MZEB sucht Patientinnen und Patienten heraus, bei denen es einen orthopädischen Bedarf sieht und lädt diese zur Sprechstunde nach Liebenau ein. Einmal im Quartal kommt Dr. Sandra Reuter zu uns in die Klinik und schaut sich diese Patientinnen und Patienten an.

 

„Ich bin Fachärztin für Kinder- und Neuroorthopädie an der Schön Klinik in München Harlaching. Unsere Klinik behandelt Kinder, die Probleme in Wachstum und Entwicklung haben, und Erwachsene mit körperlichen Beeinträchtigungen aufgrund neurologischer Erkrankungen. Fehlbildungen des Gehirns oder genetische Defekte ziehen häufig orthopädische Probleme nach sich; körperliche Behinderungen wie Hüftprobleme, Spastiken, Spitzfußstellungen oder Kontrakturen sind keine Seltenheit. Durch eine Operation oder die richtige Hilfsmittelversorgung, können wir Menschen mit derartigen Beschwerden darin unterstützen, ihren Bewegungsapparat am Laufen zu halten und Lebensqualität zu gewinnen.

 

Wir Ärztinnen und Ärzte der Schön Klinik besuchen Kinderheime, Sozialpädiatrische Zentren oder Erwachseneneinrichtungen zu sogenannten „neuroorthopädischen Sprechstunden“. Die Erfahrung zeigte, dass es wesentlich einfacher ist, wenn wir in ein Zentrum kommen und dort 15 Patientinnen und Patienten am Tag sehen, als wenn 15 Familien mit zum Teil schwerst behinderten Menschen – teilweise mit Sauerstoffversorgung – nach München fahren müssen. Auf diese Weise können wir den Zugang zur Gesundheitsversorgung für diejenigen verbessern, denen aufgrund ihrer sozialen oder geographischen Lage die Anbindung fehlt.

 

So komme ich auch einmal im Quartal in die St. Lukas-Klinik. Gemeinsam mit dem Team des MZEB schaue ich mir Fall für Fall an, überprüfe bestehende Behandlungsmethoden oder kläre, ob unklare Schmerzen eine orthopädische Ursache haben. Ich gebe Empfehlungen ab: vielleicht ist eine Botox-Injektion, eine bessere Hilfsmittelversorgung oder eine intensivere Physiotherapie sinnvoll? Sollte eine Operation im Raum stehen, kommen die Patientinnen und Patienten in unsere Klinik nach München und werden gegebenenfalls in der St. Lukas-Klinik auf der „Station für Allgemeinmedizin und Pflege“ nachbetreut.“