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Huong Tran liebt ihren Beruf als frischgebackene Pflegefachkraft

Mengen – Huong Tran hat viel auf sich genommen, um Pflegefachkraft zu werden: Sie hat ihre Heimat und ihre Tochter seit rund vier Jahren nicht mehr gesehen, eine neue Sprache gelernt und ist heimisch geworden in einem zuvor fremden Land. Sie ist die erste von vier vietnamesischen Auszubildenden, die in einer Einrichtung der Stiftung Liebenau im Landkreis Sigmaringen die generalistische Pflegeausbildung mit Erfolg absolviert hat. Ihre Entscheidung, diesen Weg zu gehen, würde sie jederzeit wieder genauso treffen.

Das Bild zeigt Huong Tran

Huong Tran begann im Oktober 2020 mit der generalistischen Pflegeausbildung in der Sozialstation St. Anna in Mengen. Seit ihrer erfolgreichen Abschlussprüfung arbeitet sie hier als voll ausgebildete Pflegefachkraft.

Das Bild zeigt Huong Tran mit Katrin Reiner und Sandra Adleberger (von links).

Huong Tran (links) aus Vietnam hat ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft bei der Stiftung Liebenau in der Sozialstation St. Anna mit Erfolg absolviert. Sichtlich stolz auf die Kollegin sind Pflegedienstleiterin Sandra Adelberger (rechts) und die stellvertretende Pflegedienstleisterin Katrin Reiner (Mitte).

Der erste Schnee ist unvergesslich

An ihrem ersten Arbeitstag bei der Sozialstation St. Anna fiel Schnee. Es war der erste Schnee ihres Lebens und ein unvergessliches Erlebnis, denn Huong Tran trug lediglich dünne Schuhe, mit denen sie durch den Matsch stapfte. Heute schmunzelt sie darüber. Damals im Oktober 2020 aber gehörte das kalte Wetter zu den vielen Dingen, die hierzulande ganz anders sind als in Vietnam. Ungewohnt waren für die junge Frau auch das Essen, die Kultur, die Feiertage, die Mentalität der Menschen und natürlich die Sprache, die sie inzwischen fließend beherrscht.

 

Schon zuvor im Gesundheitsbereich tätig

In Vietnam hatte Huong Tran einen pharmazeutischen Beruf gelernt, ihr Mann hatte eine pflegerische Ausbildung. Doch das Paar vermisste dort die beruflichen Perspektiven. „Viele Menschen mit einer Ausbildung im gesundheitlichen oder pflegerischen Bereich finden keinen Arbeitsplatz und wechseln deshalb in andere Berufe“, erzählt die 26-Jährige. In Vietnam gebe es keine Pflegeheime wie in Deutschland. Auch das Pflegesystem in Krankenhäusern sei anders: Um die Grundpflege müssten sich die Angehörigen kümmern, während die Pflegekräfte für die medizinische Versorgung zuständig seien.

 

Hoffnung auf eine gute Zukunft

Wegen der besseren beruflichen Chancen entschloss sich das junge Paar vor einigen Jahren, nach Deutschland zu gehen und hier in der Pflege zu arbeiten. Dies bedeutete zunächst vor allem lernen, lernen und nochmals lernen. Die beiden besuchten noch in Vietnam ein Jahr lang eine Sprachschule, um die B1-Deutschprüfung zu meistern. In dieser Zeit wurden sie von ihren Eltern unterstützt, und währenddessen kam auch noch ihre Tochter zur Welt. Sie ist der Hauptgrund, dass Huong Tran den eingeschlagenen Weg weiterging. „Ich möchte ihr eine gute Zukunft ermöglichen“, betont die junge Mutter. Deshalb traf sie die schwierige Entscheidung, ihr Kind während ihrer Ausbildungszeit bei den Schwiegereltern in Vietnam zu lassen. Dort weiß sie ihre Tochter gut und liebevoll versorgt. So oft wie möglich halten sie Kontakt per Videotelefonie.

 

Erfolgreiche Ausbildung zur Pflegefachkraft

Im März 2020 – kurz vor dem ersten Corona-Lockdown – kamen Huong Tran, ihr Mann und zwei weitere vietnamesische Auszubildende der Stiftung Liebenau in Deutschland an. Hier galt es zunächst, noch einmal ein halbes Jahr lang intensiv Deutsch zu lernen, um die anspruchsvolle B2-Prüfung zu schaffen. Im Oktober 2020 begann Huong Tran mit der generalistischen Pflegeausbildung in der Sozialstation St. Anna in Mengen. Seit ihrer erfolgreichen Abschlussprüfung arbeitet sie hier als voll ausgebildete Pflegefachkraft, während ihr Mann gleich nebenan im Haus der Pflege St. Ulrika tätig ist. Auch er durchläuft eine Ausbildung zur Pflegefachkraft.

 

Freude am Umgang mit Menschen

Huong Tran mag ihren Beruf. Ihr gefällt der Umgang mit den Menschen. „Sie sind nett und auch verständnisvoll, wenn es mal sprachliche Missverständnisse gibt. Die meisten freuen sich, wenn ich komme“, erzählt die 26-Jährige. An ihrem Arbeitsplatz fühlt sie sich so wohl, dass sie hier weiterhin als Fachkraft arbeiten möchte. Denn: „Das Team ist super und es ist sehr abwechslungsreich“, betont die junge Frau und bekommt das Kompliment postwendend zurück. „Wir alle hier sind sehr stolz auf sie und glücklich, dass sie bei uns arbeitet“, sind sich Pflegedienstleiterin Sandra Adelberger und ihre Stellvertreterin Katrin Reiner einig.

 

Erstes Wiedersehen nach mehr als vier Jahren

Jetzt hat Huong Tran ein wichtiges persönliches Ziel: Im Sommer möchten sie und ihr Mann die inzwischen sechsjährige Tochter zu sich nach Mengen holen. Die junge Mutter freut sich auf den Tag, an dem sie ihr Kind in die Arme schließen kann und auch ihre eigenen Eltern und ihren jüngeren Bruder wiedersieht. Der Flug ist schon gebucht.

 

 

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