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Verpflegungspauschale für BBW-Azubis reicht bei weitem nicht mehr

RAVENSBURG – Die steigenden Lebensmittelpreise machen den Auszubildenden im Berufsbildungswerk (BBW) Ravensburg immer mehr zu schaffen. Für ein gesundes Mittagessen mit frischem Salat oder Gemüse reicht die Verpflegungspauschale der Reha-Träger schon seit Jahren nicht mehr aus. Aufgrund der anhaltenden Inflation spitzt sich die Lage noch weiter zu. Mit ihrer Forderung nach einer Erhöhung des Essensgeldes und einer einheitlichen gesetzlichen Regelung haben sich die jungen Menschen nun an die Politik gewandt und die Bundestagsabgeordnete Heike Engelhardt eingeladen.

Sie setzen sich für eine Erhöhung der Verpflegungspauschale ein (von links):  BBW-Geschäftsführer Christian Braun, Jonathan Hummel von der Teilnehmendenvertretung, der Auszubildende Kevin Wache und die Bundestagsabgeordnete Heike Engelhardt.

Sie setzen sich für eine Erhöhung der Verpflegungspauschale ein (von links): BBW-Geschäftsführer Christian Braun, Jonathan Hummel von der Teilnehmendenvertretung, der Auszubildende Kevin Wache und die Bundestagsabgeordnete Heike Engelhardt.

Essensgeld reicht nicht mehr aus

Am Berufsbildungswerk Ravensburg, einer Einrichtung der Stiftung Liebenau, können Menschen mit Unterstützungsbedarf im Sinne der beruflichen Rehabilitation eine Berufsausbildung machen. Hier haben sie auch die Möglichkeit, in der BBW-Kantine zu essen. Für ein Getränk zum Mittagessen reicht die Pauschale aber auch hier meistens nicht mehr. Sobald die Auszubildenden im Praktikum sind und sich selbst verpflegen müssen, wird es finanziell richtig eng. „Noch problematischer wird die Situation für diejenigen, die wegen einer Laktose- oder Glutenunverträglichkeit oder einer anderen Lebensmittelallergie auf meist teurere Lebensmittel ausweichen müssen“, erklärt Jonathan Hummel von der Teilnehmendenvertretung.

 

Auszubildende zahlen oft drauf

Beim Treffen mit der Ravensburger Bundestagsabgeordneten Heike Engelhardt berichteten Auszubildende, wie sie versuchen, am Essen zu sparen, um die explodierenden Lebensmittelkosten aus eigener Tasche abzufedern. Zum Teil kochen sie größere Mengen vor und verteilen sie auf mehrere Mahlzeiten. Zum Teil kaufen sie kleinere Portionen oder begnügen sich mit Nudeln und Tomatensoße. Wenn die Verpflegungspauschale nicht reicht, dann müssen die Auszubildenden den Restbetrag von ihrem Taschen- oder Ausbildungsgeld abzwacken, das sie als Teilnehmende einer Reha-Maßnahme erhalten. Dieses Geld fehle ihnen dann aber an anderer Stelle. Aus Sicht der Teilnehmendenvertretung und der Verantwortlichen im BBW muss die Politik dafür Sorge tragen, dass die Reha-Einrichtungen ausreichend Mittel für die Verpflegung zur Verfügung haben.

 

Engelhardt: „Nicht am Menschen sparen“

Bei der Ravensburger SPD-Politikerin Heike Engelhardt, die die Einladung zum Gespräch angenommen hatte, stieß das Anliegen auf offene Ohren. „Mir ist wichtig, dass nicht an den Menschen gespart wird“, sagte sie und sicherte zu, das Anliegen auch an den Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, weiterzugeben. „Ich verspreche, dass ich alles tue, was ich in dieser Sache tun kann“, erklärte Engelhardt.

 

Auf ausgewogene Ernährung achten

Beim Treffen mit der Bundespolitikerin bekräftigte BBW-Geschäftsführer Christian Braun: „Unsere jungen Leute müssen die Möglichkeit haben, sich ausgewogen zu ernähren. Eine gesunde Ernährung gehört zur sozialen Teilhabe.“ Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung sei aber mit dieser Verpflegungspauschale unmöglich. Außerdem erschwere dieser Missstand die soziale Teilhabe.

 

Salatbuffet und vegetarischer Tag

Wie das BBW dafür sorgt, dass sich die Teilnehmenden ausgewogen ernähren können, erläuterte der Leiter der BBW-Kantine Dirk Eberhard an vielen Beispielen. So gebe es zum Beispiel jeden Tag ein Buffet mit frischen Salaten und zweimal wöchentlich einen vegetarischen Tag. Getränke mit einem zu hohen Zuckerhalt seien aus dem Sortiment verbannt. Es würden möglichst viele regionale Produkte verwendet und Zusatzstoffe vermieden.

 

 

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