Unterstützung für die Angehörigen
„In Zeiten, in denen es für die Angehörigen immer schwieriger wird, auf die Schnelle einen Pflegeplatz zu finden, bedeutet dies eine enorme Erleichterung“, sagt Alexander Grunewald, Geschäftsführer der beiden Pflegeunternehmen der Stiftung Liebenau. Ein Pflegefall tritt meist ad hoc ein, entweder nach einem Krankenhausaufenthalt oder der Diagnose einer fortschreitenden Erkrankung. Dann wird schnell ein Pflegeplatz oder ambulante Hilfe benötigt. Normalerweise ist es so, dass sich die Angehörigen in jedem einzelnen Pflegeheim melden müssen, um sich auf die dortige Warteliste setzen zu lassen. Einen zentralen Dienst, wo alle offenen Pflegeplätze gelistet sind, gibt es nicht.
Die Angehörigen sind mit dieser Situation oft überfordert und sind mit ganz viel Bürokratie konfrontiert: Welche Hilfe kann in Anspruch genommen werden? Wer übernimmt die Kosten? Welche Dokumente werden benötigt? Wie bekomme ich eine Pflegegrad-Einstufung? Die neue Pflegeplatzberatung gibt zumindest für die über 40 Einrichtungen der Altenhilfe in der Stiftung Liebenau Auskunft. Zu wünschen wäre solch ein Dienst jedoch überregional, zumindest landesweit.
Bündelung der Anfragen
Auch die Einrichtungsleitungen werden durch den Wegfall einer Vielzahl an Informationsanrufen und -mails entlastet. Zwei Mitarbeitende bündeln, beraten und koordinieren zentral die eingehenden Anfragen. Silke Arnold und René Fraas sind beide schon lange in der Stiftung Liebenau tätig und haben seit April die Beratung übernommen. Seither sind bereits etwa 300 Anfragen eingegangen. „Ich bin wirklich überrascht, wie gut das Angebot angenommen wird“, so Silke Arnold. „Den Angehörigen brennt es oft unter den Nägeln. Nach meist unvorhergesehenen Ereignissen benötigt man dann innerhalb von zwei, drei Tagen eine Lösung“, sagt René Fraas. Diese Lösung können die beiden natürlich nicht garantieren, denn die Pflegeplätze sind meist gut belegt. Dennoch ist die Erleichterung der Angehörigen zu spüren, allein, wenn ihnen zugehört wird und durch die Registrierung die Chance auf einen Pflegeplatz erhöht werden kann.
Dankbar
Dass es nun ein solches Angebot der Beratung innerhalb der Stiftung Liebenau gibt, wird von den Betroffenen sehr geschätzt. „Wir bekommen eine sehr positive Resonanz auf unseren Dienst“, so Fraas. Und viele bedanken sich hinterher noch persönlich bei den beiden Beratenden. Silke Arnold: „Ein Sohn, der einen Pflegeplatz für seine aus der Gerontopsychiatrie entlassenen Mutter suchte, hatte sich im Nachhinein herzlich bei uns bedankt, obwohl wir ihm in diesem Fall keine geeignete Lösung anbieten konnten. Das hat uns natürlich trotzdem sehr gefreut.“
Sprechzeiten
Die Pflegeplatzberatung ist zu folgenden Sprechzeiten erreichbar: Montag bis Donnerstag 9.00 bis 11.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr unter Telefon +49 7542 10-4000 oder pflegeplatz(at)stiftung-liebenau.de. Mehr Informationen dazu finden Sie hier >.