Feierlichkeiten reduziert und digital
Einrichtungsleiterin Nicole Frey begrüßte die anwesenden Gäste, darunter Bürgermeister Henrik Wengert, die Pfarrer Bernd Walter und Michael Schauber, die beiden Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft Liebenau Leben im Alter, Stefanie Locher und Dr. Alexander Lahl und Regionalleiter Roland Hund. Die Gäste hielten Abstand und trugen Maske. Bewohnerinnen, Bewohner und alle Mitarbeitenden konnten Ansprachen und musikalische Begleitung digital vor den Bildschirmen verfolgen. Für Kaffee und Kuchen war ebenfalls gesorgt. Nicole Frey ließ das erste Jahr Revue passieren. Das Haus ist bisher ohne Pandemiegeschehen. Die zweite Impfung konnte am 12. Februar reibungslos umgesetzt werden. „Leider mussten wir im letzten halben Jahr durch Corona doch einige Einschränkungen erfahren. Umso mehr hat es mich gefreut, dass sowohl Bewohner als auch Angehörige und Mitarbeitende dennoch einen Weg gefunden haben, gemeinsam Zeit zu verbringen. Sei es in gemeinsamen Kleingruppen-Aktivitäten oder Spaziergängen“, so Frey.
Start mit oder trotz Corona
Das Haus der Pflege St. Nikolaus öffnete am 1. Februar 2020 seine Türen. Die Personalsuche war gelungen. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner zogen ein. „In wenigen Wochen war es gelungen, für 22 Menschen ein neues Zuhause zu schaffen. Doch dann, fünf Wochen nach der Eröffnung, wurden wir von der Pandemie erfasst. Große Sorge und Unsicherheit war bei allen zu spüren. Viele Einschränkungen und zusätzliche Aufgaben mussten bewältigt werden - und dies mitten in einer Eröffnungsphase,“ berichtete Geschäftsführerin Stefanie Locher. Masken, Schutzkleidung und Hygienekonzepte waren bald Alltag. Stefanie Locher: „Ein Haus aufzubauen und es mit Leben zu füllen, ist täglich eine Herausforderung. Dies unter Corona-Bedingungen mit all den Veränderungen und Maßnahmen zu tätigen, ist eine unfassbare Leistung. Mir macht es Freude, wenn ich sehe, mit welchem beachtlichen Engagement und hoher Professionalität unsere Mitarbeitenden ihre Aufgabe bewältigen. Aus meiner Sicht, ein mehr als gelungener Start zu einem kleinen familiären Haus St. Nikolaus.“
Gelungene Zusammenarbeit
Besonders hob Geschäftsführerin Stefanie Locher die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Owingen hervor. Bürgermeister Henrik Wengert gelang es, ein passendes Grundstück zur Verfügung zu stellen. „Wir müssen als Gesellschaft dafür Sorge tragen, dass auch unsere älteren, kranken und gebrechlichen Mitmenschen ein menschenwürdiges Leben führen können. Wir haben dafür zu sorgen, dass die Seniorinnen und Senioren, die ihr Leben lang gearbeitet haben, im Alter die Unterstützung und Betreuung finden, die sie brauchen. Wir haben dafür zu sorgen, dass es genügend Einrichtungen gibt, die sich angemessen um sie kümmern,“ so der Bürgermeister.
Die Architektur lag bei der Reinhardt + Zyschka GbR aus Ravensburg. Als Generalunternehmer konnte die Firma F. K. Systembau aus Münsingen gewonnen werden. Die Baumaßnahmen dauerten insgesamt 18 Monate und verliefen außergewöhnlich gut. Die Baukosten betrugen 4,7 Millionen. Mit Inventar investierte die Stiftung Liebenau insgesamt zirka fünf Millionen Euro. Das Deutsche Hilfswerk unterstützte die Baumaßnahme mit 260.000 Euro. Das Haus entspricht einem KFW-Effizienzhaus 40, und somit konnte ein weiterer Tilgungszuschuss in Höhe von 300.000 Euro in Anspruch genommen werden.