Themendossier Autismus
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Autismus - na und?

Albert Einstein, Charles Darwin oder Andy Warhol – nur ein paar prominente Persönlichkeiten, denen posthum eine Autismus-Spektrum-Störung zugeschrieben wird. Eine Diagnose haben sie gleichwohl nie erhalten – im Gegensatz etwa zur britischen Sängerin Susan Boyle oder dem kanadischen Schauspieler und Drehbuchautor Dan Aykroyd ("Ghostbusters"). Bei ihnen wurde das Asperger-Syndrom ebenso festgestellt wie bei der aktuell wohl bekanntesten Autistin: der schwedischen Klimschutzaktivistin Greta Thunberg. „Ich sehe die Welt aus einer anderen Perspektive“, sagte diese einmal.

Eine andere Sicht auf die Welt
Eine andere Wahrnehmung zu haben, Umweltreize und Sinneseindrücke anders zu verarbeiten als Nichtbetroffene und deshalb immer wieder auf Probleme zu stoßen bei Kommunikation und sozialer Interaktion: das sind typische Merkmale des Phänomens Autismus. Doch trotzdem kann die Integration in die Berufswelt auch für diese Menschen gelingen– wenn das Umfeld stimmt.

Optimale Förderung im BBW
So wie im Berufsbildungswerk der Stiftung Liebenau – einem renommierten und nun auch zertifizierten Kompetenzzentrum für Autismus. Mehr als 140 Jugendliche und junge Erwachsene mit einer Autismus-Spektrum-Störung werden dort derzeit beschult, ausgebildet und betreut. Für die optimale Förderung sorgen Fachkräfte mit Erfahrung und Know-how in Berufsvorbereitung, Ausbildung, Schule und Wohnheim sowie ein Fachdienst unter kinder- und jugendpsychiatrischer Leitung.

„Das Umfeld an die Menschen anpassen – und nicht umgekehrt“

Interview zum Thema Autismus mit Dr. Stefan Thelemann, Leiter des Fachdienstes Diagnostik und Entwicklung im Liebenau Berufsbildungswerk.

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„Autismus ist eine komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörung. Häufig bezeichnet man Autismus beziehungsweise Autismus-Spektrum-Störungen auch als Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung, die sich auf die Entwicklung der sozialen Interaktion, der Kommunikation und des Verhaltensrepertoires auswirken.“

Quelle: autismus.de (autismus Deutschland e.V.)

Was ist Autismus?

Autismus ist laut dem ICD-10-Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine „tiefgreifende Entwicklungsstörung“. Die verschiedenen Formen werden unter dem Oberbegriff Autismus-Spektrum-Störungen zusammengefasst. Dazu gehört neben dem Frühkindlichen Autismus (auch als Kanner-Syndrom bezeichnet; nach seinem Erstbeschreiber Leo Kanner) unter anderem auch das Asperger-Syndrom – benannt nach dem österreichischen Kinderarzt Hans Asperger (1906-1980).

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Trotz umfangreicher Forschung existiert noch kein umfassendes Erklärungsmodell zu den Ursachen autistischer Störungen. Als gesichert gelten genetische Faktoren. Die Zahl der Betroffenen hat in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen – nicht zuletzt aufgrund der besseren Diagnostik. Experten gehen davon aus, dass ein bis zwei Prozent aller Menschen autistisch sind.

Diagnose plus Jobangebot

Gekommen zur Diagnostik – geblieben als Mitarbeiterin: Die Ärztin Anja Pluto, selbst von Asperger-Autismus betroffen, ist seit 2019 im Team des Fachdienstes Diagnostik und Entwicklung im BBW. Erst die späte Diagnose eröffnete ihr unverhofft eine neue berufliche Perspektive und die Rückkehr in ihren eigentlichen Job. Nun will sie ihre Erfahrungen an die jugendlichen Auszubildenden weitergeben und diese auf dem Weg ins Arbeitsleben unterstützen.

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Für jedes Problem eine Lösung

Beliebte Berufswahl von Jugendlichen mit einer Autismus-Spektrum-Störung: ein Job in der IT-Branche. Im „Lok-Center“, einer Außenstelle und Art Juniorfirma des BBW in der Ravensburger Bahnstadt, finden diese jungen Menschen ein geeignetes Umfeld, um mit der nötigen Unterstützung den Sprung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen.

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