Internationaler Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember

In vielen ehrenamtlichen Stunden hat er auch etwas physisch Greifbares und Bleibendes geschaffen: das Buch mit dem azurblauen Einband und dem Titel „Weißenau – Geschichte und Geschichten“, erschienen im Jahr 1989. Sein historisches Interesse und seine kirchliche Verbundenheit waren Antrieb, die spannende Klostergeschichte schriftlich festzuhalten. Er hat „ein bissle geforscht“, wie er sagt. Innerhalb von sechs Wochen habe er an den Abenden die Unterlagen zusammengestellt, erzählt der 84-Jährige bescheiden, aber auch mit ein wenig Stolz.

Dinge angepackt und aufgebaut

Bauen, aufbauen, erschaffen war zeitlebens sein Ding. In seinem Zweitberuf als Berufsschullehrer hat der Bau-Ingenieur unter anderem am Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW) mit Auszubildenden die Kreuzbachthalhütte gebaut, „vom Abbruch der ehemaligen Hofstelle bis zur Einweihung des neuen Hauses“, die nun als Ferienunterkunft dient und von Bewohnergruppen als auch von Mitarbeitenden der Stiftung Liebenau gebucht werden kann. Auch das private Haus, in dem er 50 Jahre mit seiner Frau und der Familie lebte, baute er. Aufgebaut hat er aber auch immer für die Allgemeinheit. Etwa das Heimatmuseum in Weißenau, das er von 1988 bis zur Schließung 2021 leitete und in dessen Zentrum die Geschichte des ehemaligen Prämonstratenserstifts stand.

Ehrenamt im kirchlichen Kontext

Bis heute schwärmt er für die Münsterkirche St. Peter und Paul in Weißenau „mit der schönen Orgel, dem Glockengeläut und der Innenausstattung“. Er ist sich sicher, dass es ihm gelungen ist, sie wieder mehr in das öffentliche Bewusstsein gerückt zu haben. Das Buch sowie verschiedene große Kirchenjubiläen, die er ebenfalls mitgestaltet hat, taten ihr Übriges dazu. Sein ehrenamtliches Verständnis bewies er auch zwei Jahrzehnte als Kommunionhelfer, Lektor, rechte Hand des Pfarrers. Jahrelang machte er auch die Pressearbeit für die Pfarrei. Alles ehrenamtlich.

Ausgezeichnetes Engagement

Bei seinen Ehrenämtern seien „einige Stunden“ zusammengekommen. Dass es sicher mehr als nur „ein paar“ waren, lässt der Blick auf die lange Liste vermuten: jahrelanger Vorsitz beim Verein „Lernen fördern“, stellvertretender Vorsitz des Kirchengemeinderats Weißenau, Verwaltungsrat der Sozialstation und Vorstand des Krankenpflegevereins Weißenau, Schriftführer der Dorfgemeinschaft Torkenweiler und Engagement beim Kulturkreis Eschach. „Das tut man nur, wenn man es gern macht“, sagt er. Für sein ausgeprägtes kulturelles, kirchliches, soziales und politisches Engagement erhielt er 2022 die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg. „Ein klein bissle Ehre war es schon“, gesteht Mayer. Das Vorbild für bürgerschaftlichen Einsatz grinst dabei – ganz bescheiden.