Über Umwege kam der studierte Verwaltungswissenschaftler und Sportmanager, der ursprünglich vom Bodensee kommt, nach München und auch zum Pflegebereich. Bereits nach dem Studium zog es ihn nach Bremen, wo er als Abteilungsleiter bei einem großen Radiosender arbeitete. Als Geschäftsführer beim Heidenheimer Sportbund war er anschließend fünf Jahre tätig, dessen Fußballabteilung heute viele aus der Bundesliga kennen. In Augsburg leitete er zwei Reha-Zentren und so kam er nach und nach in den Sozialbereich, wo er in München vier große Pflegeeinrichtungen eines bekannten Altenhilfeträgers leitete, teils mit über 400 Bewohnern. Aber irgendwann war ihm das alles zu viel. „Je höher man im Arbeitsleben kommt, desto mehr Aufwand muss man betreiben. Das war mit meinem Privatleben irgendwann nicht mehr vereinbar.“ So musste er auch private Rückschläge verkraften.
St. Elisabeth
Die Übernahme der Einrichtungsleitung des Hauses der Pflege St. Elisabeth mit seinen 127 Dauerpflegeplätzen und 18 Heimgebundenen Wohnungen kam ihm da im Jahre 2013 sehr gelegen. Und er ist bis heute geblieben. „Die Integration ist mir immer ein großes Anliegen gewesen, denn wir haben in unserem Haus inzwischen 60 Prozent Mitarbeitende aus dem Ausland“, sagt Kotarba. Was er besonders der nachfolgenden Generation mit auf den Weg geben möchte: „Probiert was aus, seid konsequent und zieht auch mal die Reißleine, wenn euch was aufstößt. Kein Lebenslauf ist gerade.“ Gerade im Pflegebereich arbeiten tendenziell viele Quereinsteiger.
Danke
Alexander Grunewald, der Geschäftsführer der beiden Pflegeunternehmen der Stiftung Liebenau, dankte Manfred Kotarba für seinen langjährigen Einsatz. „Sie haben es geschafft, die Stiftung Liebenau vom weit entfernten Bodensee, inmitten der vielen Mitbewerber, die es hier gibt, auch in München etwas bekannter zu machen.“ Sein Team bescheinigt ihm ein sehr gutes Zeugnis: „Wir haben einen sehr humanen, mitarbeiterorientierten und freundlichen Chef verloren, der in allen Bereichen überaus kompetent agierte. Wir werden Dich, lieber Manfred, sehr vermissen.“
Was kommt jetzt?
Doch Manfred Kotarba wäre nicht Manfred Kotarba, wenn er sich nun gar nicht mehr engagieren würde. „Ich kann einfach nicht von 100 Prozent auf 0 gehen.“ Als Referent in der Akademie Liebenau bleibt er der Stiftung weiterhin verbunden und möchte sein langjähriges Fachwissen weitergeben und auch Klienten als gesetzlicher Betreuer unterstützen. So wird er künftig immer noch genügend Zeit für seine Hobbies haben: Sport, den er konsequent täglich in seinem Fitnessstudio im eigenen Keller absolviert, sein großer Garten, Reisen mit seiner Frau in die Berge und nach Kroatien und natürlich seine fünf Kinder und sieben Enkel.
Nachfolge
Sein Nachfolger, Zdenko Milos, übernimmt somit ab Dezember das Ruder. In der Stiftung Liebenau ist er kein Unbekannter. Bereits seit 30 Jahren arbeitet er im Haus der Pflege St. Elisabeth, zunächst als Pflegehelfer, dann als Pflegedienstleiter, als Stellvertretung und nun als Einrichtungsleiter und Chef des Hauses.

