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Staffelübergabe in der Interdisziplinären Frühförder- und Beratungsstelle

Markdorf/Friedrichshafen – Nach mehr als drei Jahrzehnten engagierter Arbeit verabschiedet sich Sylvia Unseld, langjährige Leiterin der Frühförderstelle der Stiftung Liebenau, in die Altersteilzeit. Die Nachfolge übernimmt Florian Dittrich. Die Frühförderung leistet einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Durch eine ganzheitliche, individuell abgestimmte Unterstützung erhalten sie bessere Chancen auf eine positive Entwicklung und eine erfolgreiche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

das bild zeigt eine gruppe von mitarbeitenden der frühförderstelle. eine frau sitzt im rollstuhl.

Sylvia Unseld (vorne) wird verabschiedet, Florian Dittrich (rechts) tritt ihre Nachfolge in der Frühförderstelle an.

Von kleinen Anfängen zum starken Team
Als die Frühförderstelle im Jahr 1993 ihre Arbeit aufnahm, waren nur zwei Fachkräfte – eine in Vollzeit, eine in Teilzeit – im Einsatz. Heute zählt das interdisziplinäre Team an den Standorten Markdorf und Friedrichshafen stolze 26 Mitarbeitende: Heilpädagoginnen, Psychologen, Sozialpädagoginnen, Physiotherapeuten, Logopädinnen und Ergotherapeuten arbeiten Hand in Hand. Bereits die ersten beiden betreuten Kinder verdeutlichten die Bandbreite der Bedarfe: „Ein Junge war mental sehr fit, hatte aber Schwierigkeiten in der Impulskontrolle – das andere Kind war kognitiv stark eingeschränkt und hatte nur eine begrenzte Lebenserwartung“ erinnert sich Unseld.

 

Bedarfe steigen – Herausforderungen wandeln sich
Die Nachfrage nach Frühförderung war von Beginn an hoch – mit Wartelisten, wie auch heute noch. Auch wenn die Haltung gegenüber den Familien unverändert wertschätzend bleibt, hat sich die Klientel im Laufe der Jahre stark gewandelt. Viele Familien sind heute mehrfach belastet, etwa durch Sprachbarrieren, Migrationserfahrungen, Fluchthintergrund, Suchterkrankungen oder finanzielle Notlagen.

 

Systemisches Denken als Schlüssel
In der Frühförderung stehen nicht nur die Schwierigkeiten des Kindes im Fokus – sondern das Familiensystem als Ganzes. So können Entwicklungsräume geschaffen werden, die dem Kind nachhaltig zugutekommen. Mit wachsendem Themenfeld wuchs auch die Expertise: Zusatzausbildungen erweiterten das Spektrum um Bereiche wie Psychodrama und Sandspieltherapie. Mit Florian Dittrich ergänzt nun ein weiterer Spezialist das Team. Seine Fachrichtung: die Behandlung seltener und komplexer Atemwegserkrankungen bei Säuglingen und Kindern – sowie die Begleitung dysfunktionaler respiratorischer Symptome.

 

Starkes Miteinander
Die Sonderpädagogin und stellvertretende Leiterin Ina Pauer schwärmt vom Team: „Ein Schatz an Menschlichkeit und Kompetenz.“ Ihr persönliches Herzensanliegen, Familien zu stärken, findet in der Frühförderstelle ideale Rahmenbedingungen. „Was die Familien zurückgeben, ist oft weit mehr als das, was man selbst geben kann“, sagt sie mit einem strahlenden Lächeln.

 

Finanzierung bleibt Herausforderung
„Wir sind ein gut eingespieltes, großes Team“, freut sich Dittrich. Doch die Finanzierung, die neben den Krankenkassen hauptsächlich durch den Bodenseekreis erfolgt – in der Zusammenarbeit vertreten durch die Leitung des Sozialamtes, Ulrich Müllerschön - bleibt angespannt. Das langjährige gute Miteinander mit dem Landkreis bestätigt auch Markus Schaal, Leiter der Kaufmännischen Dienste der Liebenau Teilhabe und derzeit interimsmäßig verantwortlich für die Frühen Hilfen. Auch Spenden sind weiterhin unverzichtbar und werden in Zukunft noch wichtiger, um die notwendige Qualität des Angebotes erhalten zu können. Große Dankbarkeit gilt daher der Gabriele und Heinrich Grieshaber Stiftung, die das Angebot monatlich unterstützt.

 

 

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