Lesen Sie die Sonderausgabe "MUNK mittendrin".
Spannungsfeld: individuelle Bedürfnisse und öffentliche Interessen
Im „Spot an“ des Anstifters der Ausgabe 12 1996 meinte Jörg Munk zu seiner Aufgabe als neubestellter kaufmännischer Geschäftsführer: „Ich bin verantwortlich für eine möglichst gute Aufgabenerfüllung der St. Gallus-Hilfe (jetzt: Liebenau Teilhabe). Mit Sensibilität ist hierbei das Spannungsfeld zwischen den Bedürfnissen der uns anvertrauten Menschen, den Interessen der öffentlichen Hand und den Erwartungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beachten.“ Wer ihn kennt, weiß, dass er sich an dieser Aussage messen lassen kann.
Beharrlicher Verfechter der Inklusion
Weggefährten sind etwa Manne Lucha, Minister für Gesundheit, Soziales und Integration Baden-Württemberg, für den er „mutig neue Wege beschritten hat“, Hendrik Rook, Regionalleiter Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz, der ihn einen „Grandseigneur“ nennt, der laut Reinhard Friedel, Dezernent für Arbeit und Soziales Landkreis Ravensburg, einen „unschätzbaren Beitrag in Sachen Inklusion“ geleistet hat. Zum Abschied schrieben Verantwortliche von der AG BEPS ebenso wie vom Diözesancaritasverband sowie Geschäftsführerkollegen anderer Sozialeinrichtungen wie der Diakonie Pfingstweid und OWB. Ein Beitrag kam von Aktion Mensch, die zusammen mit der Liebenau Teilhabe unter Leitung von Jörg Munk mehr als 400 Projekte auf den Weg gebracht hat.
Fokussiert und zugewandt
Allen Schreibenden galt Jörg Munk immer als fokussierter und zugewandter Partner. Seine Kollegin in der Geschäftsführung, Elke Gundel, meint zum Abschied in Anlehnung an den VW-Käfer, der läuft: „Das kann man auch über Jörg Munk in Bezug auf das BTHG sagen: Er überzeugt und überzeugt und überzeugt!“ Einen kurzen Beitrag in der MUNK mittendrin nennt sie eine große Ehre, der auch sie gerne nachkam.
Idee fand breite Unterstützung
Die Idee für das besondere Abschiedsgeschenk hatte Anne Luuka, die Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing der Liebenau Teilhabe. Dass alle ihre Anfragen an Weggefährten und Partner bezüglich Beiträgen für eine Zeitung positiv ausfielen, hat sie und ihr Kollegium besonders gefreut. Niemand der Angefragten ließ es sich nehmen, ihm zum Abschied mit den eigenen Worten für seinen menschlichen, weitsichtigen und inklusiven Einsatz zu danken. Das Gleiche gilt für die Mitarbeiterschaft, für die er unter anderem „Mister Bundesteilhabegesetz“ ist. Die Zeitung lebt mit ihren Beiträgen und Bildern aus früher und heutiger Zeit, aber auch durch Karikaturen, die Jörg Munk mit einem Augenzwinkern und Feinsinn darstellen. Alle Beteiligten machten die Zeitung zusammen zu einem einzigartigen gesamtheitlichen Bild zum Abschied des Profis und Menschen Munk.
Beschäftigte berühren
Besonders berührend lesen sich die Aussagen der Beschäftigten, die Jörg Munk von seinen Besuchen in den Werkstätten und Häusern kennen sowie von Sitzungen des Werkstattrats oder Heimbeirats. Danach gefragt, wer die Person auf dem Bild ist, antwortete etwa Christine M.*: „Unser Geschäftsführer Herr Munk. Ich habe ihn vor vielen Jahren im Heimbeirat kennengelernt. Er war stets freundlich und hatte ein offenes Ohr. Für mich wirkte er nie hochnäsig oder eingebildet. Er sieht freundlich und sympathisch aus, noch gar nicht wie ein Rentner.“ Oder Alexander H.*: „Der hat gut geschafft, war nett. Er war sehr begeistert von unserer Arbeit im Werkstattrat. Ich finde ihn voll cool und finde es schade, dass er geht. Viel Erfolg und viele Jahre!“ Stephanie W.*: „Ich verbinde mit ihm Lachen.“ Hilfsbereit liest sich die Aussage von Mario M.*: „Der sieht gut aus, weiße Haare finde ich schön. Ich will ihm helfen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden.“
Alle gemeinsam sagen: Adieu, Herr Munk! Und alles Gute!
* Namen von der Redaktion geändert