Oberbürgermeister Matthias Henne: „Ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion“
Oberbürgermeister Matthias Henne zeigt sich begeistert vom Gemeinschaftsprojekt: „Die Legorampen stehen symbolisch für das, was wir in Bad Waldsee erreichen wollen – Barrieren abbauen, Begegnung ermöglichen und gemeinsam kreative Lösungen für mehr Teilhabe finden. Es ist beeindruckend, wie viele junge Menschen, Einrichtungen und Bürgerinnen und Bürger sich engagieren. Dieses Projekt ist ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion mitten in unserer Stadt.“
Lego-Rampen als bunte Brücken in die Innenstadt
Mehrere Ladengeschäfte in der Bad Waldseer Innenstadt sind nur über Stufen zu erreichen. Für Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator stellt das eine Hürde dar – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Genau hier setzt das Projekt an: Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen sowie dem Jugendhaus Prisma entstanden in den vergangenen Wochen mobile Rampen aus gespendeten Legosteinen. Drei Geschäfte, die beim Projekt mitwirken, erhalten passgenaue Rampen, die künftig eine einfache, sichtbare und flexible Zugangslösung bieten.
Sammelaktion: 20 Kilo Steine und jede Menge Engagement
Bis Ende Juni 2025 lief die Sammelaktion für LEGO®- und DUPLO®-Steine – mit erfreulicher Resonanz: Über 20 Kilogramm kamen zusammen, das entspricht knapp drei vollen Bananenkartons. Besonders erfolgreich war die Sammelstelle im Bürgerbüro der Stadt, aber auch in den Geschäften und in der Zentrale der Stiftung Liebenau in Meckenbeuren wurde fleißig gespendet. In einem ersten Projektschritt wurden die Steine mit einer AG der Werkrealschule Döchtbühl sortiert. Nur geeignete, tragfähige Steine kommen zum Einsatz – ergänzt durch notwendiges Material wie Baukleber, das ebenfalls durch die Förderung finanziert wird.
Bauen in inklusiven Teams – mit Herz, Verstand und viel Geduld
An vier Projekttagen Ende Juli 2025 entstanden die Rampen. Gebaut wurde in inklusiven Teams – Schülerinnen und Schüler sowie Menschen mit Handicap arbeiten Seite an Seite im Bildungs-, Begegnungs- und Förderzentrum (BBF) Bad Waldsee und im Jugendhaus Prisma. Die Bauanleitungen stammen von der bekannten „Lego-Oma“ Rita Ebel aus Hanau, die bundesweit für ihre Rampen-Projekte bekannt wurde. Die Koordination übernahmen Mitarbeitende der Stiftung Liebenau, des Jugendhauses und engagierte Lehrkräfte der beteiligten Schulen. Über 35 Jugendliche haben sich zur Teilnahme gemeldet – ein wirklich starkes Zeichen für Engagement und gelebte Inklusion.
Rampen mit Signalwirkung – für mehr Bewusstsein und Teilhabe
Die Rampen werden stabil, auffällig bunt – und ganz bewusst sichtbar. „Sie machen deutlich: In diesem Geschäft ist jede und jeder willkommen“, so Carina Müller von der Stiftung Liebenau. Auch wenn die Rampen kein zertifiziertes Hilfsmittel darstellen und auf eigene Verantwortung genutzt werden, zeigen sie: Mit kreativen Ideen und Zusammenarbeit kann Teilhabe ganz konkret gelingen.
Große Unterstützung, klare Botschaft
„Wir freuen uns über die Spendenbereitschaft, die Offenheit der Geschäfte, die Unterstützung der Schulen und das große Engagement aller Beteiligten“, betonen die Projektverantwortlichen von Stadt und Stiftung. „Unser Ziel ist es, Barrieren im Alltag abzubauen – sichtbar, wirkungsvoll und gemeinsam.“
Das Projekt wird im Rahmen der Förderaktion #1Barriereweniger von Aktion Mensch unterstützt – mit einem Förderbetrag von bis zu 5.000 Euro.
Ein Dank an alle, die mithelfen, dass Inklusion in Bad Waldsee kein Wort bleibt – sondern Realität wird.
Folgende drei Betriebe bekommen eine Rampe:
- Blumen Kraus
- Salon Beck & Zechner (Friseur)
- EAT! We Love Food (Restaurant/Imbiss)