Segnung
Mit einer ökumenischen Segnung begann die Feier im festlich geschmückten Foyer des Franziskuszentrums. Pfarrerin Andrea Nachtrodt segnete das Haus mit den Worten: „Hier leben Menschen, die schon vieles erlebt haben, die Geschichten geschrieben haben. Möge dieses Haus ein Ort sein, an dem Gottes Wort gelebt wird.“ Pfarrer Simon Hof weihte die Räumlichkeiten im Anschluss mit Weihwasser ein.
Investitionen und Rahmenbedingungen
Thomas Burghoff kündigte als ersten Redner den Vertreter der Stiftung Liebenau, deren Vorstand Dr. Berthold Broll, an. Insgesamt 37 Mio. Euro hatte die Stiftung Liebenau investiert, um das Gebäude, das bereits 1996 eröffnet wurde, komplett zu sanieren, samt Produktionsküche und Tiefgarage, Energetik, Beleuchtung oder Einrichtung. Zuschüsse gab es unter anderem sowohl von der KfW mit 4,6 Mio. Euro als auch vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit 352.000 Euro, um die beiden größten Zuschussgeber zu nennen. „Diese Investition hat sich gelohnt! Darüber können Sie sich heute selbst ein Bild machen“, so Dr. Broll. „Sehr gute Mitarbeitende, wie es sie in diesem Hause gibt, sind ein Segen“ und sprach gleichzeitig auch kritische Punkte an, wie der Versorgungsengpass in der Pflege oder die immer komplizierter werdende Bürokratie. Lobenswert für ihn sei die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis Bodensee. „Dieses Grundverständnis für unsere Branche sollte auf allen politischen Ebenen vorhanden sein.“ Zu guter Letzt begrüßte er besondere Gäste: Einige Schwestern des Klosters Sießen mit ihrer Provinzoberin Sr. Marie-Sophie Schindeldecker, die mit der Übergabe des ehemaligen Pflegeheims St. Antonius in den 1990er-Jahren an die Stiftung Liebenau quasi den Grundstein für die Altenpflege in Friedrichshafen gelegt hatten.
Vorzeigeprojekt im Zentrum
Als Vorzeigeprojekt bezeichnete Alexander Grunewald, Geschäftsführer der Liebenau Lebenswert Alter gGmbH, das Haus. Der Begriff Zentrum sei genau der richtige: „Zum einen liegt es sehr zentral, mitten in Friedrichshafen, im Herzen der Stadt, nahe des Bodensees und neben dem Bahnhof. Und zum einen vereint es mit seinen vielen verschiedenen Angeboten alles, was eine zentrale Versorgung im Alter benötigt.“ Beispielsweise 97 Dauerpflegeplätze, 26 Plätze in der Schwerstpflege, 32 Plätze für Tagespflege-Gäste, 10 Plätze im Hospiz, 43 Wohnungen im Service-Wohnen und auch die Büros des Ambulanten Hospizdienstes sowie der Hospizbewegung St. Josef.
Großartig
Glückwünsche vom Landkreis Bodenseekreis überbrachte Ignaz Wetzel, der Dezernent des Amtes für Jugend, Soziales & Gesundheit, und überreichte Einrichtungsleiter Thomas Burghoff ein Fenster-Glasbild mit dem Wappen des Bodenseekreises. Auch er hob die immer schwieriger werdenden gesetzlichen Rahmenbedingungen hervor, nannte aber die gute Zusammenarbeit mit der Stiftung Liebenau und war von dem neu sanierten Haus sichtlich beeindruckt: „Hier ist etwas Großartiges entstanden. Um solch eine Maßnahme während des laufenden Betriebs durchführen zu können, gilt Ihnen allen, die Sie in irgendeiner Form daran beteiligt waren, mein großer Respekt und mein herzliches Dankeschön.“
Rundum-Erneuerung
Grüße ließ die Stadt Friedrichshafen von Oberbürgermeister Simon Blümcke durch Bürgermeister Dieter Stauber ausrichten. Dieser betonte in seiner Ansprache, wie wichtig Investitionen seien, um Häuser wie dieses zukunftssicher betreiben zu können. „Wenn es das Franziskuszentrum nicht gäbe, müsste man es erfinden“, so Stauber. „Das Haus bietet immer wieder Anlässe für Jung und Alt hier im Herzen unserer Stadt. Glückwünsche zur Rundum-Erneuerung!“
Teilhabe am Leben
Abschließend dankte Einrichtungsleiter Thomas Burghoff allen Kolleginnen und Kollegen, der Bewohnerschaft mit ihren Angehörigen, allen Handwerkerinnen und Handwerkern und am Bau Beteiligten. „Wir haben uns gemeinsam auf den Weg gemacht und sind noch lange nicht am Ende, Teilhabe am Leben zu ermöglichen.“ So lud er die Gäste ein, die einzelnen Stockwerke des Franziskuszentrums mit den jeweiligen Abteilungsleitungen zu besichtigen, um sich selbst ein Bild vom „neuen“ alten Haus zu machen. Musikalisch begleitet wurde der Nachmittag von Elisabeth Raither-Häussler am Klavier, Claudia Berliner mit ihrer wundervollen Stimme und Johannes Becher am Cello.