Keine Außenkontakte möglich
Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, wurden auch im Fachzentrum Rosenharz die Außenkontakte eingeschränkt. Für die Bewohner, die zwischen 64 und 87 Jahren alt sind, sind fast alle Tagesstrukturangebote weggefallen. Davon betroffen waren auch die Gruppengottesdienste, die Florian Müller vom Pastoralen Dienst mit den Bewohnern regelmäßig feiert. Diese finden seit Mitte Juni inzwischen wieder statt. Auch andere wichtige Rituale wie der Gang in die Kantine waren plötzlich nicht mehr möglich. Dort spielt sich in der Regel das soziale Leben mit den anderen Rosenharzern und externen Gästen ab.
Leberkäswecken statt Kantinenbesuch
Ein Trost, der die Bewohner freut: Den dienstags so beliebten Leberkäswecken aus der Kantine gibt es jetzt zusätzlich auch am Donnerstag. In der Wohngruppe wird gesungen und Musik gehört, Geschichten werden vorgelesen, Brettspiele gespielt, einfache Bewegungseinheiten angeboten. Willkommene Abwechslung sind die Spaziergänge auf dem Gelände des Fachzentrums. Die betagten Bewohner schätzen und genießen aber auch ihre Ruhephasen. Inzwischen freuen sie sich auf die gewohnten Tagesstrukturangebote, die demnächst für kleine Gruppen wieder angeboten werden.
Masken erschweren Kommunikation
Auch mit der Maskenpflicht mussten sich die Senioren zunächst arrangieren. Manchen fehlte die Mimik der Mitarbeitenden, manchen machten die Masken sogar Angst. Die Mitarbeitenden nehmen ihnen in den Gesprächen solche Ängste. „Bei uns in der Wohngruppe läuft es gut, weil wir als recht stabiles Team Struktur, Halt und Verlässlichkeit bieten können. Dieses Grundvertrauen vermittelt den Bewohnerinnen und Bewohnern Sicherheit und Geborgenheit und lässt alles, auf was sie verzichten müssen, erträglicher werden“, sagt Nicole Seybold.
Kreative Wege zur Begegnung
Besonders betroffen vom Besuchsverbot sind in Rosenharz Paare, die nicht zusammenwohnen. „Es eröffnen sich aber auch neue Möglichkeiten“, so die Teamleiterin. Eine Bewohnerin telefoniert neuerdings regelmäßig mit ihrem Freund. Das Team ermöglicht den beiden auch Fenstergespräche, oder sie schreiben sich mit Hilfe von Mitarbeitenden kleine Briefe. Und ganz aktuell können auch wieder gegenseitige Besuche in einem gesonderten Besucherraum oder im Garten unter Einhaltung der Hygieneregeln stattfinden.