Fünf Mannschaften kämpfen fair
Anpfiff war pünktlich um 10.30 Uhr. Pünktlich war auch die Sonne, die sich durch die Wolken gekämpft hatte und das Turnier den ganzen Tag begleitete. Schon von weitem konnte man die positiv aufgeladene Stimmung auf dem Fußballplatz erahnen. Nach dem Anpfiff aufgeregte Stimmen, die die Spielenden anheizten. Den Auftakt machten der FC Rosenharz und Lokomotive Hegenberg. Ebenso wie Dynamo Lukas und die All-Stars Liebenau kommen beide Teams von der Liebenau Teilhabe und der Liebenau Gesundheit. Mit von der Partie war auch die starke Mannschaft aus Großschönach-Lautenbach.
Ansporn satt
Wer nicht spielte, verfolgte gebannt die Spiele und fieberte mit. „Lauf, schieß“, wurde vom Spielfeldrand immer wieder gerufen und natürlich der ein oder andere Ratschlag gegeben. Selbst auf nicht dezidierte Fußballfans übte das Spiel an dem Tag mitreisende Faszination aus. Nicht selten kamen die Emotionen zum Kochen und die Enttäuschung nach einem verlorenen Spiel war zu spüren. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das an dem Tag im Einsatz war, half nach Stürzen oder Zusammenstößen mit dem ein oder anderen Kühl-Pack. Dennoch verliefen die Spiele ausgesprochen fair, was allen Spielerinnen und Spielern oberstes Gebot ist.
Promis vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu Gast
Am Nachmittag trafen dann auch prominente Gäste ein, was für die Kickerinnen und Kicker, aber auch für die Bewohner- und Mitarbeiterschaft in Rosenharz eine besondere Wertschätzung war. Eine Bewohnerin etwa erkannte den großen blonden Mann aus dem Fernsehen: Es war kein geringerer als Timo Hildebrand, Ex-Profi-Torwart der Bundesliga und der Nationalmannschaft, der als Botschafter der DFB-Stiftung Sepp Herberger anreiste. Der Ansturm auf ein Autogramm und ein Foto mit ihm war riesig.
Promi freut sich, dabei zu sein
Begleitet haben Hildebrand nicht nur das DFB-Maskottchen „Paule“, sondern auch Thomas Schmidt, Kuratoriumsmitglied der DFB-Stiftung Sepp Herberger und Ehrenpräsident des Südbadischen Fußballverbands, sowie Fritz Quien, ehrenamtlicher Inklusionsbeauftragter des Württembergischen Fußballverbandes, und Tobias Wrzesinski, der Geschäftsführer der DFB-Stiftung Sepp Herberger. Ebenso wie Hildebrand war Quien früher schon einmal in Liebenau bei einem Fußballturnier. Im Interview meinte er: „Ich kenne einige der Spielerinnen und Spieler persönlich. Ich freu mich, dass ich dabei sein darf.“ Schmidt sagte zu den Leistungen dieses Tages anerkennend: „Macht weiter so.“
Große Anerkennung für Begeisterung
Im Gespräch schilderte Hildebrand den Gästen, wie er zum Fußball kam. Aufgewachsen in einem kleinen Ort bei Worms am Rhein förderte den Jungen der dortige Torwarttrainer. Eine Methode während der Profizeit war für ihn, dass er sich Abläufe gut einprägte, um sie schnell abrufen zu können. Förderung, Anerkennung und Wertschätzung ist auch für die an dem Tag aktiven Kickerinnen und Kicker wichtig, wie etwa Holger Zielonka, Trainer des FC Rosenharz weiß. Der wiederholte Erfolg seiner Mannschaft, die beim Turnier rund um den Klaus-Kinkel-Pokal den ersten Platz machte, gibt ihm Recht.
Überschwängliche Freude
Die Freude bei der Siegerehrung den Pokal entgegenzunehmen, war bei den Fußballspielenden überschwänglich. Benannt ist der Pokal nach dem 2019 verstorbenen früheren Justiz- und Außenminister Dr. Klaus Kinkel, dem der Inklusionsgedanke sehr am Herzen lag. Klaus Kinkel war ein treuer Freund der beiden Stiftungen, die nach seinem Tod zu seinen Ehren gemeinsam das Turnier initiiert haben. Für jede der fünf Mannschaften, die allesamt leidenschaftlich und fair kämpften, gab es außerdem Fußbälle von der DFB-Stiftung. Der Inklusionsbeauftragte Quien sagte zur Begeisterung auf dem Platz: „Wenn ich wählen müsste zwischen einem Spiel der Nationalmannschaft und euch, würde ich euch zusehen.“ Mehr Anerkennung geht fast nicht. Ein Kicker des FC Rosenharz drückte aus, was für die Fußballerinnen und Fußballer vor allem zählt: „Dabeisein ist am wichtigsten“. Aber Gewinnen ist auch schön.