Ich habe geweint, als Martin Schmidtke, mein Bezugsbetreuer bei uns im Wohnhaus gesagt hat, dass ich reiten darf. Eine Frau hat zu Martin gesagt, dass ich zu ihr zum Reiten kommen darf. Ich habe mich gefreut. An einem Dienstagnachmittag sind Martin und ich dann nach Adelsreute zu Sonja Waggershauser auf den Bachäckerhof gefahren. Ich bin aufgeregt gewesen. Am Hoftor hab' ich viele Pferde gesehen. Ich musste weinen, weil es schön war. Sonja ist gekommen und hat uns das Tor aufgemacht, dann hat sie uns begrüßt und sich vorgestellt. Ich hab gleich einen großen Eimer mit Karotten gesehen: dicke, dünne, lange und kurze Karotten für alle Pferde, die auf Sonjas Hof wohnen.
Erstes Kennenlernen
Dann durfte ich meinen Freund kennenlernen. Sonja hat gesagt, er heißt Jarpur du Patural und ist ein Junge. Er ist braun. Sonja sagt, die Farbe heißt Fuchs. Sein Fell ist kuschelig. Ich finde Jarpur schön. Jarpur ist ein Islandpferd und kommt aus Frankreich. Er ist jünger als ich. Ich bin 47 und Jarpur ist 24 Jahre alt. Sonja hat mir gezeigt, wie ich einem Pferd „Hallo“ sage, dann haben wir zusammen Jarpur geputzt und
gestriegelt. Als Jarpur sauber war, sind wir auf den Reitplatz gelaufen. Ich habe einen Helm bekommen. Ich bin auf eine Leiter gestiegen, um auf Jarpur zu sitzen. Dann ist er losgelaufen, ich bin geritten. Das war voll schön. Ich war schon dreimal bei meinem Freund Jarpur und werde bald wieder zu ihm und Sonja gehen. Ich möchte 1000mal Danke sagen. Ich bin glücklich.
Es zeigt, wie jemand ist
„Die ‚Wahren Träume‘ von Mario haben mich sehr bewegt,“ erzählt Sonja Waggershauser. Seinen Traum, sich um Pferde zu kümmern und sie zu pflegen sowie einmal auf einem Pferd zu stehen, könnte sie ihm doch ermöglichen. „In unserer Reitschule erleben wir immer wieder, wie Menschen sich auf dem Pferd entfalten können,“ so die Pferdewirtin und Trainerin. Mit dem Tier wird vor allem deutlich, wie sich jemand gibt und sich bemüht. Nicht wie jemand meint zu sein. „In dieser schwierigen Zeit bin ich sehr glücklich, dass ich Mario, mit unseren Pferden, eine Freude bereiten darf,“ so Waggershauser.