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Aktionsbündnis informiert: Jeder Tropfen Alkohol schadet in der Schwangerschaft

Ravensburg/Friedrichshafen – Alkohol in der Schwangerschaft ist in Deutschland die häufigste vermeidbare Ursache für angeborene Fehlbildungen, geistige Entwicklungsstörungen, hirnorganische Schäden und auffälliges Sozialverhalten. Anlässlich des internationalen „Tags des alkoholgeschädigten Kindes“ am 9. September haben sich regionale Träger sozialer Einrichtungen wie die Stiftung Liebenau, die St. Elisabeth Stiftung, das ZfP sowie Diakonie und Caritas – gemeinsam mit dem Landkreis Ravensburg und dem Bodenseekreis - zu einem starken Bündnis zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Aufklärung, Prävention und gesellschaftliches Bewusstsein für die Folgen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft sowie deren rechtliche Einordnung als Behinderung.

Infostand in Ravensburg

Am 9. September von 10 – 15 Uhr: Infostand zum Thema FASD auf dem Marienplatz in Ravensburg

Eine Schwangere mit Ultraschallbild.

Bereits geringe Mengen Alkohol können das Ungeborene nachhaltig schädigen.

Null Alkohol – die einzig sichere Entscheidung

Der sogenannte „FASD Awareness Day“ rückt eine oft übersehene, aber weit verbreitete Behinderung in den Fokus: fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD). Bereits geringe Mengen Alkohol – selbst gelegentlicher Konsum – können die Entwicklung des ungeborenen Kindes nachhaltig beeinträchtigen. Es gibt keine sichere Dosis und keinen risikofreien Zeitpunkt für Alkohol in der Schwangerschaft. Die gemeinsame Erklärung des Bündnisses bringt es auf den Punkt: „Null Alkohol in der Schwangerschaft ist die einzig sichere Entscheidung. FASD ist vermeidbar – aber nicht heilbar.“

 

FASD bleibt oft unsichtbar – auch finanziell

Die Auswirkungen von FASD sind nicht immer äußerlich erkennbar. Während einige Betroffene körperliche Auffälligkeiten zeigen, äußert sich FASD bei anderen vor allem durch Verhaltensstörungen, Lernschwierigkeiten, Impulsprobleme, emotionale Belastungen und soziale Anpassungsschwierigkeiten. Häufig wird das auffällige Verhalten fälschlich als Erziehungsdefizit interpretiert. Wenn Betroffene trotz großer Anstrengung dauerhaft scheitern, entstehen Frustration, Enttäuschung und Erschöpfung – für sie selbst und ihr Umfeld. Hinzu kommt die fehlende finanzielle Unterstützung, da ihre Beeinträchtigung nicht rechtlich anerkannt wird – obwohl sie auf Assistenz angewiesen sind. Hier braucht es die klare rechtliche Einordung von FASD als Behinderung sind sich die Träger einig.

 

Mehr Verständnis, bessere Unterstützung

Fehlende Diagnosen führen oft dazu, dass notwendige Hilfen ausbleiben. Verhaltensweisen werden als persönliche Schwächen oder mangelnde Motivation missverstanden. Um Menschen mit FASD angemessen zu unterstützen, braucht es ein grundlegendes Verständnis für die hirnorganischen und neurologischen Folgen der Störung. Nur mit Akzeptanz und gezielter Förderung können Betroffene ein Leben mit mehr Stabilität und Würde führen. Deswegen informieren die beteiligten Akteure am 9. September von 10 bis 15 Uhran einem gemeinsamen Stand am Lederhaus auf dem Ravensburger Marienplatz über die Risiken von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft, die Folgen von FASD und über Unterstützungsangebote für Betroffene und Angehörige. Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, sich zu informieren, ins Gespräch zu kommen und ein Zeichen für Prävention und Aufklärung zu setzen.

 

Informationen zur FASD-Beratungsstelle der Liebenau Teilhabe finden Sie hier >.

 

Die gemeinsame Erklärung der Bündnispartner mit weiterführenden Adressen finden Sie hier >.

 

 

Bunt, fachlich fundiert und voller Leben: Erfahren Sie in Interviews und Reportagen mehr über unsere spannende Arbeit in unseren Themendossiers >

 


Pressekontakt:
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