Sprung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
Täglich wird bei OBI in Ravensburg neue Ware geliefert. Von der kleinen Schraube bis zum Laminatboden, ist es Marcel Reins Aufgabe, die Artikel in die Regale einzuräumen. „Braucht ein Kunde Hilfe beim Einladen ins Auto, helfe ich ihm dabei“, berichtet der junge Mann von seinen Tätigkeiten. Er ist im ganzen Geschäft unterwegs, hilft bei Umbauarbeiten, gibt vorbestellte Ware an die Kunden aus und weiß genau, wo welcher Handgriff gefordert ist. Ihm gefällt, dass er bei der Arbeit viel Abwechslung hat. Auch die mobile Dispositionseinheit ist für Marcel Rein längst kein Buch mit sieben Siegeln mehr. „Damit scanne ich die Ware direkt beim Einräumen und überprüfe sie auf Qualität und Menge.“
Aufgaben Schritt für Schritt erweitert
Voll des Lobes ist Janine Flörchinger, die bei OBI unter anderem für die Ausbildung zuständig ist. „Anfangs war Marcel Rein noch schüchtern, und wir leiteten ihn bei jeder Tätigkeit an. Mittlerweile ist er sehr selbstständig. Das Arbeitspensum und seine Aufgaben haben sich sukzessive erweitert.“ So sei der Schritt zum festen Arbeitsverhältnis eine folgerichtige Entwicklung gewesen. Sei es doch schwer genug, auf dem Arbeitsmarkt gute und zuverlässige Leute zu finden. „Marcel Rein hat Freude an der Arbeit, er ist pünktlich und motiviert“, lobt Flörchinger. Außerdem habe er sich sehr gut ins OBI-Team integriert.
Jobcoach als Bindeglied
Von Anfang an war Fatma Tokalakoglu, vom Jobcoaching der Liebenauer Arbeitswelten, als Ansprechpartnerin für Marcel Rein und zugleich für OBI als Arbeitgeber tätig. Gemeinsam formulierten sie nach dem Praktikum Zielvereinbarungen, damit der Schritt auf den Ersten Arbeitsmarkt gelingen konnte. Wichtig sei die 18-monatige Übergangszeit mit betriebsintegriertem Arbeitsplatz gewesen, in der der Arbeitgeber deutlich geringere Lohnkosten zu tragen hat, berichtet Janine Flörchinger. „In dieser Zeit konnten wir erproben, ob er die volle Arbeitszeit leisten kann und ob der Schichtdienst gelingt.“ Fatma Tokalakoglus Arbeit mit Marcel Rein endete mit der Unterzeichnung des festen Arbeitsvertrags. Begleitet wird der junge Mann, der 2016 von Thüringen nach Ravensburg gezogen ist, nun vom Integrationsfachdienst. Die nächsten Ziele hat er bereits im Blick: Den Staplerschein und eine eigene Wohnung.
Im Sinne des Wunsch- und Wahlrechts
Aktuell absolvieren 35 Menschen Praktika oder haben bereits einen betriebsintegrierten Arbeitsplatz in der Gastronomie, im Einzelhandel, als Stationshilfe, in der Bäckerei, auf dem Pferdehof und in vielen anderen Branchen. Drei Teilnehmer stehen im Moment an der Schwelle zur Integration in den ersten Arbeitsmarkt, dem Ziel des Jobcoachings. Stellt jemand fest, dass die Arbeit in einer herkömmlichen Werkstatt für Menschen mit Behinderungen doch besser zu ihm passt, ist das völlig in Ordnung. Als niederschwelliges Angebot im Sinne des Wunsch- und Wahlrechts sollen die Menschen Gelegenheit haben, sich zu orientieren und verschiedene Dinge auszuprobieren.
Die Vorteile für Arbeitgeber
Für Menschen mit Behinderungen eignen sich besonders einfache und zeitintensive Routineaufgaben, die die anderen Mitarbeiter entlasten. Findet ein Mensch einen betriebsintegrierten Arbeitsplatz wird er, ebenso wie das Unternehmen, von Jobcoaches der Liebenauer Arbeitswelten unterstützt. Die Bezahlung erfolgt nach Leistung. Gemeinsam werden individuelle Lösungen ausgearbeitet. Die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen ist eine Bereicherung für die Unternehmenskultur. Mit der Anrechnung der Arbeitsleistung auf die Ausgleichsabgabe kann das Unternehmen außerdem Kosten sparen. Nicht zuletzt tragen die besonderen Arbeitsplätze einen Teil zur inklusiven Gesellschaft bei.
Integriert im OBI-Team
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