Seitlich streichen für weitere Aufgabenfelder <>

Kreativ und konzentriert: Wie Shiu Yie Furze Talente fördert

Meckenbeuren/Liebenau - Zeichnen: Das ist die Leidenschaft von Shiu Yie Furze. In Workshops gibt die Gruppenleiterin im Catering der Liebenau Service GmbH ihre Begeisterung weiter. Das Niveau der Teilnehmenden ist dabei oft verblüffend hoch und fördert Talente zutage.

Shiu Yie Furze zeigt auf eine Zeichnung.
Hände und eine Zeichnung

Parkettboden, Erkerfenster, weite Blicke bis zum Bodensee und ins Allgäu: Der Raum 2.09 im zweiten Stock von Schloss Liebenau verströmt Atelierstimmung. Und als genau das, als Zeichenatelier nämlich, dient der Raum an diesem Nachmittag. Shiu Yie Furze hat zu einer sogenannten arbeitsbegleitenden Maßnahme eingeladen, und sechs junge Beschäftigte mit Behinderung haben sich zur „ABM Zeichnen” angemeldet.

 

Unglaubliches Niveau
Diesen Kurs hatte Furze in der Vergangenheit schon mehrfach angeboten, doch dieses Mal ist sie verblüfft vom „zum Teil unglaublichen Niveau” der Tierzeichnungen, die im Workshop gerade auf dem Programm stehen. Ein Anfänger ist hier niemand mehr, einige haben sogar eigene Bleistiftsets mitgebracht. In der nächsten Übung wird sie den Schwierigkeitsgrad deshalb erhöhen und ein Hell/Dunkel-Spiel mit Schattierungen vorstellen. „So werden eure Zeichnungen dreidimensional”, erklärt sie.

 

Tafel in Kantine als Leinwand
Dass das Zeichnen zu Shiu Yie Furzes großen Leidenschaften gehört, wissen ihre Kolleginnen und Kollegen schon länger. Regelmäßig verziert die Gruppenleiterin im Catering der Liebenau Service GmbH die Tafel im Eingangsbereich der Kantine mit Kreidezeichnungen. Mal geht es dabei um die Sensibilisierung für Themen wie zum Beispiel die Diversität innerhalb des Küchenteams, mal um Saisonales.

 

Komplette Autodidaktin
Eine zeichnerisch extrem begabte Kindergartenfreundin in Toronto (Kanada) hat Furze als erste inspiriert. Später hat sie sich autodidaktisch weitergebildet. Heute hat sie neben der Arbeit ein Kleingewerbe für ihre Kunst angemeldet. „Jede und jeder kann auf seine Art zeichnen”, ist sie überzeugt, und diese Botschaft will sie auch in ihren Kursen vermitteln. „Die Teilnehmenden sollen das Gefühl haben, dass ihre Zeichnungen wertgeschätzt werden, auch wenn sie selbst blöd finden.” Und falls jemand besonders viel Talent habe, solle er in den zwei Stunden, die der Kurs dauert, trotzdem noch etwas lernen können.

 

Entspannung ist Trumpf
Dennis Hofmann ist ein solches Talent. Der 20-jährige, der im Service von Liebenauer Landleben arbeitet, zeichnet ebenfalls schon seit dem Kindergarten. „Ich mag es mehr als zu malen, weil ich hier experimentell sein kann.” Anatomie findet er besonders faszinierend, erzählt er, während er einen muskelbepackten Comic-Helden aufs Papier bringt. Was ihn momentan aber am meisten beschäftigt, ist die Herausforderung, perspektivisch zu zeichnen. Dazu schaut er sich YouTube-Videos an. Aber zu viel Ehrgeiz sei nicht gut, findet er. Denn das Wichtigste am Zeichnen sei doch: „Es entspannt mich.”

 

Kunst ist Möglichkeit des Ausdrucks
Entspannt und ruhig geht es auch im Kurs zu. Ab und zu Zeit durchbricht der Small Talk die Stille. Ein Thema, zu dem jede und jeder etwas beitragen kann, sind zum Beispiel die schulischen Erfahrungen mit dem gemeinsamen Hobby. Shiu Yie Furze selbst, erfährt man da zum Beispiel, war vom Kunstunterricht nicht immer begeistert. „Aber Kunst ist mehr als ein Schulfach, sondern eine Möglichkeit, sich auszudrücken und Freude zu empfinden."

 

 

Bunt, fachlich fundiert und voller Leben: Erfahren Sie in Interviews und Reportagen mehr über unsere spannende Arbeit in unseren Themendossiers >

 


Pressekontakt:
Stiftung Liebenau
Abteilung Kommunikation und Marketing
Siggenweilerstr. 11 
88074 Meckenbeuren 
Telefon +49 7542 10-1181
presse(at)stiftung-liebenau.de