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Neues sozialtherapeutisches Wohnheim eingeweiht

Auf dem Stuttgarter Memberg ist ein außergewöhnliches Projekt Wirklichkeit geworden: Die Stiftung Liebenau, eine der größten Sozialstiftungen Deutschlands, hat ein neues sozialtherapeutisches Wohnheim für Menschen geistigen Behinderungen und zusätzlichen psychischen Erkrankungen errichtet. Die 24 Wohnheimplätze im Haus St. Damiano II sind seit der Fertigstellung vor einem Jahr nach und nach belegt worden, so dass sich stabile Alltagsstrukturen behutsam entwickeln konnten. Die Stiftung Liebenau mit Bewohnern, Mitarbeitern, Ehrengästen, Nachbarn und Vertretern der Katholischen Kirchengemeinde St. Peter in einer offenen Atmosphäre ein Einweihungsfest gefeiert.

Die Verantwortlichen der Stiftung Liebenau freuen sich mit Ehrengästen und Festrednern über das neue Wohnheim St. Damiano II in Stuttgart-Bad Cannstatt.

Das Haus St. Damiano II inmitten der Wohngegend Memberg in Bad Cannstatt.

Freundliche Räume bieten 24 Menschen mit Behinderungen und zusätzlichen psychischen Erkrankungen ein Zuhause auf dem Memberg in Bad Cannstatt.

Nicht am Rand, sondern mittendrin

„Kann Stuttgart Heimat sein für Menschen mit Schwerst-Mehrfachbehinderungen und psychischen Erkrankungen?“ Diese Frage stellte Prälat Michael H. F. Brock, Vorstand der Stiftung Liebenau, in seiner Festansprache. Schließlich hatten sich die Projektverantwortlichen mit dieser Frage lange Zeit beschäftigt. Brock verwies darauf, dass diese Menschen fast ein Jahrhundert lang weggeschickt worden waren – zum Beispiel in die Bodenseeregion, ins Kerngebiet der Stiftung Liebenau, die ihren Sitz bei Ravensburg hat. „Heute sind die Ängste überwunden durch Begegnung, Erfahrung und Bewusstseinsänderung“, stellte er fest. Es sei ein Bewusstsein dafür entstanden, „dass es keine Menschen gibt, die in unserer Gesellschaft keinen Platz finden können“. Ehe Brock dieser Einrichtung und ihren Menschen seinen Segen spendete, sagte er zu den Bewohnern: „Ihr habt ein Recht auf Normalität, und dies nicht irgendwo am Rande, sondern mitten in der Stadt.“

 

Intensive Betreuung in vier Wohngruppen

Entstanden ist St. Damiano II in einem Wohngebiet in der Winterbacher Straße auf demselben Areal, auf dem sich das neue Gemeindezentrum samt Kindertagesstätte der Kirchengemeinde St. Peter befindet. Hier hat die Stiftung Liebenau ein Teilgrundstück erworben und mit zwei Gebäuden bebaut: Das neue Wohnheim beherbergt vier Wohngruppen für insgesamt 24 erwachsene Bewohner. Direkt gegenüber befindet sich der ebenfalls zweigeschossige Betreuungs- und Förderbereich mit Gruppen- und Werkräumen für die Tagesgestaltung. Die Bewohner werden von besonders qualifiziertem Personal der Stiftung Liebenau heilpädagogisch, pflegerisch, medizinisch und therapeutisch betreut und individuell begleitet. Eine Besonderheit ist der Mehrzweckraum, der sowohl von den Heimbewohnern wie auch von der Kirchengemeinde und den Anwohnern genutzt werden kann.

 

Großer Bedarf an Wohnplätzen

Nur wenige Minuten entfernt befindet sich das Haus Damiano I, das die Stiftung Liebenau seit 13 Jahren mit demselben Betreuungsangebot betreibt. Dessen Plätze reichten bei weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken. „Wir haben vor sieben Jahren festgestellt, dass wir in Stuttgart dringend diese besonderen Wohn- und Lebensplätze brauchen“, erklärte Gabriele Reichhardt, stellvertretende Leiterin des Sozialamtes Stuttgart, in ihrem Grußwort. Wie groß der Bedarf tatsächlich ist, machte Peter A. Scherer, Sprecher des Angehörigenbeirats von St. Damiano, deutlich. Es habe rund 200 Bewerbungen für die 24 neuen Plätze gegeben. Er bezeichnete es als „Glanzleistung“, dass die Stiftung Liebenau nun eine zweite Einrichtung dieser Art auf dem Memberg mit Unterstützung mehrerer Institutionen schaffen konnte. Bernd-Marcel Löffler, Bezirksvorsteher von Bad Cannstatt, hieß die neuen Bewohner willkommen: „Es ist schön, dass ihr hier ein Zuhause gefunden habt.“

 

Gutes Miteinander mit St. Peter

„Ich bin dankbar, dass es so ist, wie es ist“, erklärte Pfarrer Martin Kneer. Er erinnerte mit bewegenden Worten daran, dass es für die Kirchengemeinde nicht einfach war, die alte Kirche St. Peter abzureißen und auf dem Gelände etwas Neues zu errichten. „Wir sind im großen gegenseitigen Verständnis und zugleich Respekt voreinander diesen Weg gegangen“, sagte Kneer über die Entstehungsgeschichte dieses Bauprojektes. „Ich habe den Eindruck, dass der liebe Gott seine Hand darüber gehalten hat.“ Durch das Miteinander von Stiftung Liebenau und St. Peter ergäben sich nun viele weitere Chancen.

Peter Francisci, Gesamtverantwortlicher von St. Damiano, gab diese Anerkennung gerne zurück und dankte der Kirchengemeinde St. Peter, „die uns mit offenem Herzen aufgenommen hat“. Ein Zeichen für das gute Miteinander war auch der äußere Rahmen des Einweihungsfestes: Es fand im Gemeindesaal von St. Peter statt und wurde vom Chor „Canto Cannstatt“ unter der Leitung von Eberhard Kaeser mit flotten Klängen bereichert.

 

 

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