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Veränderung – die Konstante in jedem Leben

MECKENBEUREN-LIEBENAU – Beschäftigt man sich mit Veränderung, stößt man recht schnell auf einen Berg von Zitaten, Sinnsprüchen und Ratgeberlektüre zu allerlei hiermit verbundenen Aspekten. Ihnen gemeinsam ist der Versuch, das Wesen von Veränderung zu fassen – das „Sich-Verändern“, das „Anders-Werden“, das Verändern eines Zustands durch einen selbst oder gemeinsam mit anderen; wie man dies bewerkstelligt und welche Haltung hierbei hilft.

Wandel ist sowohl Reaktion auf äußere als auch auf persönliche Bedingungen.

Wandel ist sowohl Reaktion auf äußere als auch auf persönliche Bedingungen.

Nichts ist so beständig wie der Wandel

In einem der wohl berühmtesten Sinnsprüche über die Veränderung bringt es der griechische Philosoph Heraklit auf den Punkt: „Nichts ist so beständig wie der Wandel“. Heißt: Der Mensch setzt sich stetig mit Veränderung – dem Wechsel von einem bisherigen Zustand in einen anderen – auseinander, ob er will oder nicht. Veränderung ist ein permanenter Begleiter und Einflussfaktor im eigenen Leben, im Zusammenleben mit anderen Menschen wie in der Umwelt. Mal nimmt man sie bewusst wahr, mal läuft sie unbewusst beziehungsweise unerkannt ab, mal direkt und mal indirekt.

 

Große Veränderungen wie der demografische Wandel, die Digitalisierung und der Klimawandel haben direkte Auswirkungen auf jede Einzelne, jeden Einzelnen. Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der alternden Gesellschaft erfordern zum Beispiel Antworten auf Fragen wie: Wo erhält man gute, würdevolle Pflege und Behandlung? Wer betreut, begleitet, sorgt für Menschen mit vielfältigen Unterstützungsbedarfen? Welche sozialpolitischen, finanziellen und fachlichen Rahmenbedingungen braucht es hierzu?

 

Megatrends verändern die Gesellschaft

Die Zukunftsforschung spricht bei solchen großen gesellschaftlichen Veränderungen von sogenannten Megatrends. Sie können ganze Gesellschaften verändern und sind nicht auf eine kurze Zeitspanne begrenzt. Sie wirken mitunter Jahrzehnte nach. Den Beginn der Zukunftsforschung initiierte der US-Amerikaner John Naisbitt, der 1982 sein Werk „Megatrends“ veröffentlichte. Er markierte darin den Beginn der Zukunftsforschung. Unter anderem stellte er fest, dass die Industriegesellschaft in eine Informationsgesellschaft übergeht. Auch das Thema Globalisierung griff er in seinem Werk auf. Inzwischen ist die Zukunftsforschung eine etablierte wissenschaftliche Disziplin. Der Schweizer Zukunftsforscher Georges T. Roos macht aktuell 16 Megatrends aus.

 

Ein Wandel dieser Art wirkt sich unmittelbar auf die Bedingungen aus, unter welchen die Einzelne, der Einzelne als Teil der Gesellschaft lebt, arbeitet, Entscheidungen trifft. Seitdem das Smartphone täglicher Begleiter im Leben vieler Menschen geworden ist, Videokonferenzen mit Kolleginnen und Kollegen von zu Hause aus mittlerweile Routine sind, zeigt sich die Wirkmächtigkeit der Digitalisierung auf Arbeitsleben und Freizeit deutlich.

 

Veränderungen im Persönlichen

Betreffen diese großen Veränderungen die Gemeinschaft insgesamt, sind es meist die häufig unerwartet auftretenden Veränderungen mit persönlicher Betroffenheit, die zu Wendepunkten im eigenen Leben werden – positive wie negative: Ein gesundes Kind kommt zur Welt, durch nachhaltiges Verhalten und Handeln beim Konsum verringert sich der CO2-Fußabdruck. Ebenso: Man erfährt von einer schweren Erkrankung, ein Unfall führt zu einer dauerhaften Beeinträchtigung oder Behinderung, ein Elternteil wird plötzlich pflegebedürftig, aufgrund von Arbeitslosigkeit steigt das Armutsrisiko.

 

Wandel im Großen und Wendepunkte im Persönlichen erfordern den bewussten Umgang mit diesen sich ändernden oder bereits veränderten Situationen. Bislang konstante Zustände, Gewohnheiten stehen auf dem Prüfstand. Die Haltung, mit welcher man eine Veränderung wahrnimmt und sich mit dieser auseinandersetzt, wird zentral. Sie ist Grundlage für die Fähigkeit sich selbst oder mit Unterstützung durch Dritte an eine neue Situation anzupassen. Beides zusammen befähigt Menschen und Organisationen dazu, neue Situationen zu bewältigen und zu gestalten.

 

Umgang mit Menschen mit vielfältigen Unterstützungsbedarfen

Kaplan Adolf Aich, Initiator der Stiftung Liebenau, nahm in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die in seinen Augen damals völlig unzureichende Versorgung von Menschen mit Behinderungen und deren gesellschaftliche Stigmatisierung wahr. Er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter erkannten die Notwendigkeit für eine Veränderung. Ihr Ansatz seinerzeit: neue Formen der Versorgung, der Begleitung und des Zusammenlebens von Menschen mit Unterstützungsbedarfen.

 

Damals wie heute sind die Grundgedanken im Kern dieselben: Es geht darum, Menschen mit vielfältigen Unterstützungsbedarfen zu helfen. Der Umgang mit sich verändernden oder bereits veränderten Lebenssituationen, wenn Menschen Unterstützung benötigen. Das ist auch die Kernaufgabe der Arbeit von Diensten und Einrichtungen im Sozialbereich.

 

Herausforderndes Umfeld für untertützende Fachkräfte

Pflegefachfrauen und -männer, Therapeuten, Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Tätige in der Heilerziehungspflege, Jobcoaches, Ärztinnen und Ärzte, Krankenpflegerinnen und -pfleger, ausländische Fachkräfte: Sie alle helfen, begleiten, beraten täglich unterstützungsbedürftige Menschen, deren Familien und Angehörige. Mitarbeitende in Sozial- und Gesundheitsberufen sind Profis im Umgang mit sich ändernden oder veränderten Lebenslagen.

 

Sie alle sind in einem herausfordernden Umfeld tätig. Die Wechselwirkungen von Veränderungen im Großen und sich verändernden Lebenssituationen im persönlichen Bereich – bei betroffenen Menschen wie auch Mitarbeitenden – zeigen sich im Sozial- und Gesundheitsbereich derzeit besonders. Nicht nur unter dem Brennglas Corona haben sich die Bedingungen der Arbeit von und in sozialen Diensten und Einrichtungen verschärft. Die Stiftung Liebenau engagiert sich daher gemeinsam mit Partnern politisch, um den Anliegen unterstützungsbedürftiger Menschen und der Mitarbeitenden Gehör zu verschaffen.

 

 

Inklusion ist bunt, vielfältig – und niemals langweilig. Wie lebendig Inklusion in der Stiftung Liebenau umgesetzt wird, lesen Sie in unserem Newsletter „Liebenau inklusiv“ > 

 


Pressekontakt:
Stiftung Liebenau
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