Unser Leben ist von mehreren größeren persönlichen Umbruchphasen gekennzeichnet. Eine solche Phase ist das Erwachsenwerden. Um dieses Thema dreht sich der Schwerpunkt der aktuellen „wir mittendrin“. Die Zeitung von Menschen mit und ohne Behinderungen erscheint pünktlich zum jährlichen europäischen Protesttag der Menschen mit Behinderungen, dem 5. Mai. Auch der bekannte Singer-Songwriter Peter Pux aus Ravensburg hat an dieser Ausgabe mitgewirkt.
Lebensphase mit Hürden
Das „Coming-of-Age“ ist für so manchen Jugendlichen wie eine Achterbahnfahrt: geprägt von Verunsicherung auf Grund der körperlichen Veränderungen und der neuen Gefühls- und Gedankenwelt. Junge Menschen mit Behinderungen müssen in dieser Lebensphase wegen ihrer oft verzögerten kognitiven und emotionalen Entwicklung besondere Hürden überwinden, um ihren Platz und ihre Identität als Erwachsene im Leben zu finden. Sind diese genommen, bestätigen aber viele von ihnen: Erwachsensein fühlt sich gut an.
Bekanntes Gesicht hält Rückschau
Unter anderem beschreibt Singer-Songwriter Peter Pux im Schwerpunkt, wie er das Erwachsenwerden – als Bruder einer Schwester mit Behinderung – empfunden hat. Die Phase ist für ihn eng damit verbunden, zu lernen Verantwortung zu übernehmen. Des Weiteren beschreiben Fachkräfte aus Einrichtungen der Behindertenhilfe auch die Herausforderungen von jungen Menschen mit Behinderungen beim Erwachsenwerden. Eine Autorin hält Rückschau auf ihre belastete Kindheit. Andere schildern, was sie am Erwachsensein genießen.
Respekt ist für alle wichtig
Eine Autorin beschreibt in kurzen, aber prägnanten Worten, wie man als Mensch – auch mit Einschränkungen – behandelt werden möchte. Nämlich mit Respekt. Erwachsenwerden ist auch verbunden mit Abnabelung und Abschieden. Ein Elternpaar und ihr Sohn mit Downsyndrom schildern aus der jeweiligen Perspektive, wie sie diese Zeit empfanden. Überdies skizzieren verschiedene Träger der Behindertenhilfe im Raum Bodensee- Oberschwaben, wie sie junge Menschen beim Erwachsenwerden begleiten. Sie bieten individuelle Hilfen sowohl im Bereich Wohnen als auch bei der Vorbereitung auf das Arbeitsleben.
Weitere Themen aus dem Alltag von Menschen mit Behinderungen
Neben dem Schwerpunkt beschreiben Autorinnen und Autoren mit Behinderungen, wie sie ihre Freizeit gestalten, nämlich als Klavierbegleitung eines Chores oder als DJane bei der regelmäßigen Disco für die Bewohnerinnen und Bewohner einer Einrichtung der Stiftung Liebenau. Mobilität ist ein großes Stück Lebensqualität. Welchen Anteil Fahrdienste daran haben, schildert eine mobilitätseingeschränkte Autorin.
Die „wir mittendrin“ ist digital als pdf oder e-book zu finden. Sie kann auch kostenlos in Papierform angefordert werden bei: anne.luuka(at)stiftung-liebenau.de