Die Idee zu dieser Ausstellung entstand bereits vor etwa einem Jahr. „Der Gedanke war, die unterschiedlichen Fähigkeiten unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu bündeln und daraus großformatige Objekte zu schaffen“, berichtete Daniela Wengert in der Vernissage. Sie leitet den Förder- und Betreuungsbereich im Haus St. Helena, das zur St. Lukas-Klinik der Stiftung Liebenau gehört. Mit ihren Kollegen Norbert Finke und Norbert Traub stellte sie diese Ausstellung auf die Beine.
Werke mit minimalistischem Charakter
Alle Werke haben einen minimalistischen Charakter und bestehen meist aus vielen Einzelelementen, die zu einem großen Gesamtwerk zusammengesetzt sind. So sind zum Beispiel auf drei langgestreckten Paneelen jeweils 100 quadratische Kärtchen akkurat in fünf langen Reihen auf einem langen Holzbrett angebracht. Auf diese Kärtchen sind Strichmännchen, vertikale Linien oder schwungvolle Kringel gemalt. Durch die Kombination einer Vielzahl von ähnlichen, aber nicht ganz identischen Einzelelementen entfalten die Werke eine besondere Wirkung.
Mit Begeisterung dabei
„Die Objekte machen deutlich, wie kraftvoll Einfachheit und strukturierte Vorgehensweise wirken kann“, erklärte Daniela Wengert. Dies gelte auch für das Haus St. Helena. Auch hier gehe es darum, klare Strukturen und ein ruhiges Umfeld zu schaffen, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren und störende Faktoren zu minimieren. Viel Anerkennung zollte Daniela Wengert den Teilnehmenden des Förder- und Betreuungsbereichs. „Sie haben sich vertrauensvoll auf Neues eingelassen, gemeinsam etwas geschaffen und sich gegenseitig mit ihrer Begeisterung angesteckt“, lobte sie.
Viele einzelne Elemente zusammengesetzt
Aufgrund der verschiedenen Materialien und Aufgabenstellungen konnten die Teilnehmenden je nach ihren Fähigkeiten mitwirken. So wurden zum Beispiel unzählige Hölzer bearbeitet und zu würfelförmigen Sitzhockern zusammengesetzt. Aus alten Buchseiten entstanden Papierhäuser, die ein ganzes Dorf ergeben. Spannende Strukturen weisen auch die gewebten Bänder auf, die sich zu großen Textilobjekten zusammenfügen. Ergänzt wird die Ausstellung mit Fotografien, die den Entstehungsprozess der Werke dokumentieren. Zudem geben die Bilder einen Einblick in den Küchenbereich von St. Helena, der ebenfalls zum Förder- und Betreuungsbereich gehört.
„Das ist gelebte Inklusion“
Alfons Ummenhofer, Geschäftsführer der Liebenau Kliniken, dankte in der Vernissage den Mitarbeitenden des Förder- und Betreuungsbereichs. Besonders würdigte er die „kreativen Ideen“ von Daniela Wengert und ihr „gutes Gespür auszubalancieren, wie wir unsere Bewohnerinnen und Bewohner einbinden können“. Einen herzlichen Dank richtete er ausdrücklich an den Bürgermeister der Gemeinde Vogt, Peter Smigoc. „Er hat von Anfang an positiv dazu beigetragen, dass wir in Vogt mit unserem Wohnheim und Förder- und Betreuungsbereich offen aufgenommen wurden und im Alltag willkommen und integriert sind“, sagte Ummenhofer. Dasselbe gelte auch für die katholische und evangelische Kirchengemeinde. Es sei hier gelungen, gemeindeintegriertes Wohnen für Menschen mit einem etwas komplexeren Unterstützungsbedarf zu realisieren. „Das ist gelebte Inklusion“, bekräftigte Ummenhofer.




