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Weniger Lärm, keine Emissionen

Der Garten- und Landschaftsbau der Stiftung Liebenau setzt auf akkubetriebene Arbeitsgeräte. Heckenschere, Rasenmäher und Kettensäge haben dank ihrer leistungsstarken Lithium-Ionen Akkus längst zu den Modellen mit Elektro- oder Benzinmotor aufgeschlossen und sind dabei, diese vom Markt zu verdrängen.

 

Schluss mit Kabelsalat oder stinkenden Benzinern- immer mehr Werkzeuge und Arbeitsgeräte lassen sich mittlerweile mit Akkus betreiben, die in Sachen Leistung und Ausdauer absolut konkurrenzfähig sind. Immer mehr Verbraucher entscheiden sich für die deutlich umweltschonendere Variante. Unnötige Ressourcenverschwendung in Form von Verbrauch fossiler Brennstoffe, aber auch die Gesundheitsgefährdung der Anwender durch Lärm- und Schadstoffbelastung lassen sich so vermeiden. Auch die Verantwortlichen im Garten- und Landschaftsbau der Stiftung Liebenau haben die Zeichen der Zeit längst erkannt und bereits vor einigen Jahren damit begonnen, ihre Kleingeräte auf Akkubetrieb umzustellen.

Mit der Heckenschere fing alles an

Ein Artikel in einer Fachzeitschrift über die Vorteile von Akku-Geräten brachte Xaver Greising, damals Bereichsleiter im Garten- und Landschaftsbau der Stiftung Liebenau, vor sieben Jahren auf die Idee, sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen. Schon lange waren ihm und seinen rund 80 Mitarbeitenden Lärm und Gestank der alten Benziner und die damit verbundenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen ein Dorn im Auge. „Bei der Heckenschere hat man ständig die Abgase im Gesicht“, erinnert sich Greising. So gehörte die Heckenschere zu den ersten Geräten, die mit Akku angeschafft wurden. Sukzessive wurden die alten, benzinbetriebenen Geräte durch neue, akkubetriebene ersetzt. Mittlerweile ist der Prozess fast abgeschlossen. „Geräusch, Emission, Vibration und Gewicht sind einfach unschlagbare Vorteile. Bei der Heckenschere tragen wir den Akku wie einen Rucksack auf dem Rücken, Dadurch wird das Gewicht viel besser verteilt. Damit kann ich viel länger am Stück schaffen als mit der alten“, zeigt sich Daniel Assfalg, Nachfolger Greisings als Leiter im Garten- und Landschaftsbau, von den neuen Geräten begeistert.

Anfängliche Skepsis verflogen

Die neuen Geräte wurden in der Belegschaft zunächst argwöhnisch beäugt. Die alten Vorurteile, wonach den Akkus nach spätestens zwei Stunden die Luft ausgeht, überwogen anfangs. Doch schnell änderte sich das Bild und der Widerstand gegen die neue Technik bröckelte. “Die erste Hürde war, sich erstmal mit dem Gerät anzufreunden. Danach wollten sie nichts anderes mehr“, berichtet Daniel Assfalg von den durchweg positiven Erfahrungen seiner Mitarbeitenden. Wenn seine 15 Kolonnen nun morgens zu ihren verschiedenen Einsatzgebieten ausrücken, haben alle zwischen fünf bis acht akkubetriebene Geräte mit an Bord. Die Lithium-Ionen-Akkus, der größte hat über 40 Volt, können universell eingesetzt werden und werden nachts mit Strom aus Photovoltaikanlagen und dem Wasserwerk der Stiftung Liebenau geladen.

„Flüsterkolonnen“ im Einsatz

Neben der Pflege von Privatgärten kümmern sich die Mitarbeitenden des Garten- und Landschaftsbaus auch um die Grünflächen von großen Firmen, Krankenhäusern und Kurkliniken in der Region. Gerade in diesen sensiblen Bereichen ist Lärmschutz extrem wichtig. „Die Kunden wünschen mittlerweile, dass wir „Leisegeräte“ einsetzen. Das wird immer mehr gefordert“, erklärt Daniel Assfalg. Nicht nur Patienten und Kurgäste wollen ihre Ruhe haben, auch Büroangestellte stören sich an dem Lärm, den die alten Geräte verursachen. „Früher hat jeder freiwillig den Hörschutz bei den motorbetriebenen Geräten aufgesetzt“, berichtet Assfalg lachend. Wenn er mit der Heckenschere oder Kettensäge gearbeitet hat und ein Mitarbeiter wandte sich mit einer Frage an ihn, habe er das Gerät immer im Standgas ratternd und knatternd laufen lassen, „weil es so schwer anzukriegen war“. Kein Problem bei den Akku- Geräten, die per Knopfdruck sofort wieder anspringen.

Großgeräte sollen folgen

Bei jeder Neuanschaffung hat Daniel Assfalg stets die Akku-Variante im Blick. Doch bei großen Geräten und einigen Fahrzeugen können die Akkus noch nicht mithalten. So bringe etwa der Aufsitzmäher oder die große Kettensäge nicht die gleiche Leistung wie das motorbetriebene Modell oder sei „unbezahlbar“. Dennoch ist Assfalg überzeugt, dass sich auch hier in wenigen Jahren leistungsstärkere Akku-Varianten zu erschwinglichen Preisen durchsetzen werden. Dann wird er zugreifen. 

Kontakt

Daniel Assfalg

Stiftung Liebenau
Bereichsleitung Garten- und Landschaftsbau
Siggenweilerstraße 11
88074 Meckenbeuren
Telefon +49 7542 10-1293
bewerbung.gruenland(at)stiftung-liebenau.de

 

 

Garten- und Landschaftsbau

Das Angebot des Garten- und Landschaftsbaus der Stiftung Liebenau umfasst nachhaltige Beratung, Planung, Gestaltung, Anlage und Pflege von Grünanlagen und Gärten jeder Größe, als Einzelauftrag oder Komplettlösung. Ein auf den jeweiligen Bedarf abgestimmter Pflege- und Erhaltungsservice reicht von der Rasenpflege mit Mähen, Vertikutieren und umweltschonendem Düngen über Rodungs- und Baumfällarbeiten, Laubsammlung und -entsorgung.

Text: Kerstin Schwier
Quelle: Jahresbericht 2021