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„Lobhamster“, Frühaufsteher, junge Mutter

Sie gehören zu den über 50 jungen Menschen, die in diesem Sommer in der „Schillerstraße 15“ – Ulms Haus für Bildung, Rehabilitation und Teilhabe der Stiftung Liebenau – ein wichtiges Kapitel in ihrem Leben erfolgreich beendet haben: Den frisch gebackenen Fachkräften Rebecca Rawolle und Zeljko Paucinac stehen nach ihrer Ausbildung nun alle Türen auf dem Arbeitsmarkt offen, und auch Tom Klausner hat mit dem Abschluss seiner Berufsvorbereitung die Weichen für seine Zukunft gestellt.

Ein erfolgreiches Trio aus dem Regionalen Ausbildungszentrum (RAZ) Ulm mit guten Zukunftschancen, aber ganz unterschiedlichen Lebenswegen (von links): BvB-Absolvent Tom Klausner, Bäckerfachwerker Zeljko Paucinac und die Fachpraktikerin Hauswirtschaft Rebecca Rawolle.

Der „Zuverlässigkeitskönig“ 
„Zuverlässig, pünktlich, zielstrebig“ – Ausbilderin Constanze Schock-Beck spricht voll des Lobes über Tom Klausner. So habe der Absolvent der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) nicht nur keinen einzigen Fehltag während seiner elf Monate im Regionalen Ausbildungszentrum (RAZ) Ulm verbucht. Auch sonst habe er ein tolles Engagement gezeigt und sei der „Zuverlässigkeitskönig“ seines Jahrganges gewesen. Davon zeugt der dicke Stapel an „Lob-Hamsterkarten“ des 21-Jährigen. Lob-Hamsterkarten? Ja, als Ansporn für die Jugendlichen gibt es darauf für jedes pünktliche Erscheinen am Morgen einen Stempel. Sind alle zehn Felder ausgefüllt, gibt es als Belohnung eine zusätzliche Stunde Pause für den jeweiligen Teilnehmenden. Und gleich 13 komplett gestempelte Karten heimste Tom Klausner ein. Rekord! 

 

Nächste Etappe: Ausbildung
Dabei hätte er diese zusätzliche Motivationsspritze wohl gar nicht gebraucht. Denn Klausner weiß genau, was er will. Fachpraktiker Küche – früher unter der Berufsbezeichnung Beikoch bekannt – möchte er werden. Diese Entscheidung traf er nach entsprechenden Schnupperpraktika im BvB. Was ihn an dem Job reizt? „Da kann ich kreativ sein und vielleicht auch mal ins Ausland gehen.“ Zunächst geht es für ihn aber an gewohnter Stelle weiter: Seine Ausbildung beginnt er ebenfalls im RAZ Ulm.
 

Langer Weg in den Beruf
Die hat Rebecca Rawolle jetzt hinter sich – und dabei noch etwas mehr geleistet als ihre Mit-Azubis. Denn die 22-Jährige ist Mutter eines kleinen Kindes. Trotzdem hat sie nun den Abschluss in der Tasche – womit ein weiter Weg zum Beruf für sie erfolgreich endete.  So habe sie „lange nicht gewusst, in welche Richtung es geht“. In der ebenfalls in der „Schillerstraße 15“ beheimateten Max-Gutknecht-Schule absolvierte sie zuerst ihr Vorqualifizierungsjahr Arbeit und Beruf (VAB), anschließend fand sie dann im BvB am RAZ heraus, welcher Beruf zu ihr passt: Fachpraktikerin Hauswirtschaft, „das hat mir gefallen“.

 

Nach kurzer Babypause ging’s weiter
Dann fing sie mit der Ausbildung an, wurde dann aber mittendrin Mutter. Statt die Lehre womöglich abzubrechen, stieg sie nach einer halbjährigen Babypause wieder ein – und meisterte den schwierigen Spagat zwischen Elternsein und Ausbildung dank Unterstützung durch das RAZ und vor allem ihres privaten Umfeldes: „Die ganze Familie hat zusammengeholfen.“ Umso stolzer sind heute alle Beteiligten – darunter ihre RAZ-Ausbilderin Birgit Schneider, dass Rebecca Rawolle alles so gut unter einen Hut bekam. Ihre Zukunftspläne? Zunächst möchte sie erst einmal die zuletzt so knapp bemessene Zeit mit ihrem inzwischen gut ein Jahr alten Sohn nachholen. Und wenn der Kleine dann einmal in den Kindergarten geht, will sie sich eine feste Stelle suchen, davor aber schon auf Minijobbasis langsam ins Berufsleben einsteigen. Denn: „Nur zuhause sitzen könnte ich nicht.“ 

 

Frühaufsteher mit guter Laune und Ambitionen
Auch der 2019er-Absolvent Zeljko Paucinac durchlief schon mehrere Maßnahmen in der „Schillerstraße 15“. Nach seinem VAB schickte ihn die Agentur für Arbeit zur Ausbildung ans RAZ, wo er seinen Wunschberuf Bäckerfachwerker erlernte. Mit dem frühen Aufstehen, das der Job mit sich bringt, hat er „überhaupt kein Problem“. Entweder um Mitternacht oder eine Stunde später beginnt für ihn derzeit ein Arbeitstag. „Zuverlässig, fleißig, immer gute Laune“ – so charakterisiert ihn sein RAZ-Ausbilder Gerhard Seibold. Damit ist Paucinac wohl ein Glücksfall für seinen Chef in dem Ulmer Kooperationsbetrieb des RAZ, in dem er seit seinem zweiten Lehrjahr arbeitet. Dort bleibt er auch weiterhin, um in einem vierten Lehrjahr gleich noch die Vollausbildung zum Bäcker draufzusetzen. Und spätestens dann stehen ihm wirklich alle Türen offen. 

 

 

 

 

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